Die Luftfahrtbranche in der Türkei steht vor großen Herausforderungen, da viele Flughäfen des Landes weit unter ihrer Kapazität operieren. Trotz der Covid-19-Pandemie und der Sanktionen gegen Russland bleibt Istanbul ein wichtiger Knotenpunkt für den Luftverkehr in Europa. Allerdings gilt dies nicht für alle Flughäfen der Türkei. Von den insgesamt 56 Flughäfen im Land kämpfen 39 mit ungenutzten Kapazitäten, einige davon sind sogar vollständig stillgelegt.
Die aktuellen Passagierverkehrszahlen verdeutlichen das Ausmaß der Krise in der Branche. Eine ungenutzte Kapazität von bis zu 30 Prozent wäre selbst während eines normalen Jahres akzeptabel. Derzeit liegen die Zahlen jedoch weit darunter, was erhebliche Verluste für den öffentlichen Sektor bedeutet.
Ein Bericht in der Wirtschaftszeitung (Ekonomi Gazetesi) beleuchtet die Ursachen dieses Problems. Investitionen ohne gründliche Machbarkeitsstudien haben zu einem Überschuss an Flughäfen geführt. Einige Projekte haben die Kapazitäten bereits existierender Flughäfen aushöhlen lassen, was zu ungenutzten Ressourcen und Verlusten führt. Flughäfen wie Uşak, Aydın Çıldır, Balıkesir und Gökçeada verzeichnen derzeit keinen Flugverkehr und sind daher stillgelegt, während andere nur minimal genutzt werden.
Trotz dieser Krise gibt es auch Lichtblicke. Einige Flughäfen überschreiten ihre Kapazitäten und haben sogar Projekte zur Erweiterung und Modernisierung eingeleitet, um den steigenden Bedarf zu decken. Flughäfen wie Trabzon, Amasya Merzifon, Esenboğa, Adana, Gazipaşa und Antalya verzeichnen einen starken Passagierverkehr, der die Kapazitäten übersteigt. Dies weist auf eine robuste Nachfrage und ein Potenzial für Wachstum hin.