Türkei wird älter: Zahl der Senioren steigt rasant

15.03.2025 – 6:35 Uhr

Die Bevölkerung der über 65-Jährigen in der Türkei ist in den letzten fünf Jahren um 20,7 Prozent gestiegen und erreichte im Jahr 2024 erstmals 9,1 Millionen, wie das Türkische Statistikamt (TÜİK) am 13. März bekannt gab. Damit liegt der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung nun bei 10,6 Prozent – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 10,2 Prozent im Jahr 2023. Frauen machen mit 55,4 Prozent die Mehrheit dieser Altersgruppe aus, während Männer 44,6 Prozent stellen.

TÜİK betont, dass eine Seniorenquote von über 10 Prozent auf eine alternde Gesellschaft hinweist und dass die ältere Bevölkerung in der Türkei schneller wächst als andere Altersgruppen. Während das Land im internationalen Vergleich noch eine relativ junge Bevölkerungsstruktur hat, wird es von den Vereinten Nationen mittlerweile als Nation „mit einer sehr alten Bevölkerung“ eingestuft.

Um der steigenden Alterung und der gleichzeitig sinkenden Geburtenrate entgegenzuwirken, hat die türkische Regierung Initiativen zur Förderung des Familienwachstums ins Leben gerufen. 2025 wurde offiziell zum „Jahr der Familie“ erklärt, in dem gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate im Fokus stehen.

Die Statistik zeigt außerdem, dass das Medianalter der Bevölkerung – also das Alter, das die Bevölkerung in zwei gleich große Hälften teilt – von 32,4 Jahren im Jahr 2019 auf 34,4 Jahre im Jahr 2024 gestiegen ist.

Unter den türkischen Provinzen verzeichnete Sinop im Norden des Landes mit 20,8 Prozent den höchsten Anteil an Senioren. Insgesamt gibt es 6,7 Millionen Haushalte mit mindestens einem älteren Bewohner, wovon 1,7 Millionen aus alleinlebenden Senioren bestehen.

Trotz des steigenden Alters bleibt ein Teil der älteren Bevölkerung aktiv: Die Erwerbsbeteiligung der über 65-Jährigen stieg von 12 Prozent im Jahr 2019 auf 12,2 Prozent im Jahr 2024. Auch die Internetnutzung innerhalb der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren nahm deutlich zu – von 19,8 Prozent im Jahr 2019 auf 46,9 Prozent im Jahr 2024.