In der Türkei herrschten im vergangenen Monat inmitten einer von Afrika ausgehenden Hitzewelle die höchsten Temperaturen in Europa, so ein Meteorologieexperte. In Teilen Südeuropas herrschten im Juni Rekordtemperaturen, da warme Luft aus Nordafrika herüberwehte, und es soll noch mehr kommen. Die Hitzewelle im griechischen Teil Zyperns forderte im Juni mehrere Todesopfer, Schulen und Touristenattraktionen blieben geschlossen. Insbesondere die Türkei und Griechenland erlebten im vergangenen Monat eine der extremsten Hitzeperioden.
“Den ganzen Juni über waren wir das heißeste Land Europas. Während die Durchschnittswerte in Istanbul normalerweise bei 28 Grad liegen, stiegen die Temperaturen auf bis zu 35 Grad. In der Ägäisregion lagen die Temperaturen bei über 40 Grad”, so der bekannte Meteorologe Orhan Şen. In den Regionen Marmara und Ägäis sowie im Landesinneren habe es seit Anfang Juni so gut wie keinen Niederschlag gegeben, sagte Şen und warnte, dass diese Trockenheit eine gefährliche Gefahr für Waldbrände darstelle.
Ein anderer Meteorologe, Barış Önol, stellte fest, dass die Temperaturen im Juni in einigen Gebieten vier Grad höher waren als im Durchschnitt der letzten 60 Jahre.
“Er war nicht nur der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, sondern übertraf auch die Temperaturen vieler vergangener Julis und Augusts. Das ist eine noch nie dagewesene Situation”, so Önol. In der Ägäis-Stadt İzmir, die mit Waldbränden zu kämpfen hat, sanken die Höchsttemperaturen im Juni nicht unter 30 Grad, sagte er.
“Es gab 12 aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen von über 35 Grad. Ein ähnliches Jahr hat es seit 1964 nicht mehr gegeben. An der Station İzmir/Selçuk war es im Juni im Vergleich zu den letzten 60 Jahren durchschnittlich 4,7 Grad wärmer. Viele andere Stationen zeigen einen ähnlichen Trend. Die Vorhersage deutet darauf hin, dass diese hohen Temperaturen anhalten werden.”
Hüsrev Özkara, der Vorsitzende des türkischen Försterverbandes, kommentierte: “Die Waldbrände im Juni sind ein Vorbote von möglicherweise viel größeren Bränden, die im Juli und August auftreten könnten.”
Unterdessen besagen neue meteorologische Berichte, dass die Temperaturen im Landesinneren und in den westlichen Regionen mit den Regenfällen sinken, danach aber wieder ansteigen werden.