Türkei plant Versicherungspflicht für Medizintouristen

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22.03.2025 – 17:00 Uhr

Die Türkei will ihre Rolle als führendes Ziel im Bereich des Gesundheitstourismus weiter professionalisieren: Künftig sollen ausländische Patienten, die sich in der Türkei medizinisch behandeln lassen, verpflichtend über eine Komplikationsversicherung sowie eine Reise-Krankenversicherung verfügen. Das sieht ein aktueller Verordnungsentwurf des türkischen Gesundheitsministeriums vor.

Mit jährlich rund 1,5 Millionen Patienten und Einnahmen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zählt die Türkei zu den weltweit bedeutendsten Destinationen im Bereich Medizintourismus. Doch mit dem rasanten Wachstum des Sektors häufen sich auch Probleme, etwa durch nicht registrierte Anbieter und daraus resultierende medizinische Komplikationen.

Mehr Schutz und Transparenz

Der neue Entwurf soll sowohl den Patientenschutz stärken als auch die Verantwortlichkeit der Anbieter erhöhen. Demnach werden sowohl medizinische Einrichtungen als auch Vermittlungsagenturen, die internationale Patienten betreuen, voll haftbar für die von ihnen erbrachten Leistungen gemacht.

Zudem müssen diese Anbieter von der staatlichen Gesundheitsdienstleistungsagentur USHAŞ, einem Tochterunternehmen des Gesundheitsministeriums, zertifiziert werden und das offizielle „HealthTürkiye“-Logo gut sichtbar führen.

Strengere Auflagen für Vermittlungsagenturen

Intermediäre, die zwischen Patienten und Einrichtungen vermitteln, sollen verpflichtet werden, rund um die Uhr erreichbare Callcenter in mindestens zwei Sprachen zu betreiben. USHAŞ wird regelmäßig Inspektionen durchführen. Bei Verstößen haben Einrichtungen 30 Werktage Zeit, um Mängel zu beheben.

Darüber hinaus müssen alle Einrichtungen und Agenturen fremdsprachige Webseiten unterhalten und ihre Dienstleistungen im offiziellen Gesundheitsportal des Ministeriums registrieren. Wird die Zertifizierung entzogen, ist eine Neubeantragung für sechs Monate ausgeschlossen.

Mit diesen Maßnahmen will die Türkei ihren boomenden Gesundheitssektor qualitativ absichern und international wettbewerbsfähiger machen.