Die Türkei erlebt derzeit einen frühen und heftigen Kälteeinbruch mit Rekordtiefsttemperaturen und starken Schneefällen. Im Osten des Landes, insbesondere in Palandöken, wurden am Wochenende mit minus 11 Grad Celsius die tiefsten Temperaturen des Landes gemessen. Auch in anderen Regionen, vor allem in höheren Lagen, sanken die Temperaturen auf frostige Werte.
In Uludağ, einem der bekanntesten Wintersportzentren der Türkei, fielen die Temperaturen ebenfalls unter den Gefrierpunkt und erreichten in den Nächten minus 7 Grad Celsius. Dies deutet auf einen frühen Beginn der Skisaison hin, da Hotels und Pisten bereits mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt sind.
Während Palandöken als kältester Ort der Türkei Schlagzeilen machte, herrschen auch in anderen Regionen extreme Bedingungen. So wurden in Rize, Erzurum, Bayburt und Gümüşhane Temperaturen von bis zu minus 9 Grad Celsius gemessen. Diese Orte sind für ihre kalten Winter bekannt, doch die aktuelle Wetterlage deutet auf eine Verschärfung der Kälte hin, die den kommenden Winter noch härter machen könnte.
Neben den kalten Temperaturen machen Schneefälle den Menschen in vielen Regionen zu schaffen. In Bolu zum Beispiel bedeckte der Schnee das 2.200 Meter hohe Köroğlu-Gebirge, wo die Schneedecke mittlerweile auf über 10 Zentimeter angewachsen ist. Auch in Ardahan gab es starke Schneefälle, die jedoch den Verkehr nicht wesentlich beeinträchtigten. Bergregionen wie Posof und Ulgar sind bereits komplett unter einer weißen Schneedecke verschwunden.
Kälte und Schnee legen Verkehr lahm
Die Kältewelle brachte jedoch nicht nur extreme Temperaturen, sondern auch eine erhebliche Zunahme der Schneefälle. In der Region Van blieben zahlreiche Fahrzeuge auf dem Güzeldere-Pass wegen starken Schneefalls und Eisglätte stecken. Die winterlichen Bedingungen führten auch in den höheren Lagen der Provinz Trabzon zu schwierigen Verkehrsverhältnissen, wo Straßen durch Schneefälle blockiert wurden. Ähnliches wurde aus der Provinz Giresun gemeldet, wo AFAD-Teams mehrere Personen retten mussten, die auf verschneiten Straßen in ihren Fahrzeugen stecken geblieben waren.
Meteorologen warnen vor weiteren Unwettern
Unterdessen warnten Meteorologen erneut vor heftigen Schneefällen und eisigen Temperaturen. Für die kommenden Tage erwarten sie in vielen Regionen der Türkei weitere Kälteeinbrüche mit dichtem Schneefall. Besonders betroffen sind die nordöstlichen Regionen, darunter die Provinzen Bayburt und Ardahan. Hier ist neben Schneefall auch mit starkem Frost und vereisten Straßen zu rechnen. Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, da das Wetter unbeständig bleibt.
Die Schneemassen, die bereits weite Teile des Landes bedecken, könnten sich bei anhaltender Kältewelle weiter ausbreiten. Vor allem die Bergregionen und höher gelegene Gebiete wie Sarıkamış in Kars bereiten sich auf eine intensivere Wintersaison vor. Die Schneefälle haben hier bereits eingesetzt und die Wetterbedingungen deuten auf einen langen und harten Winter hin.