Türkei: Gastronomenverband fordert Rabatte zur “Wiederbelebung des Sektors”

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11.07.2024 – 15:30 Uhr

Der führende Verband der Gastronomen in der Türkei hat seine Mitgliedsbetriebe aufgefordert, 10 Prozent Rabatt auf ihre Speisekarten zu gewähren, um den Gastronomiesektor zu “beleben”. Der Aufruf zum Handeln erfolgte im Anschluss an einen Besuch des Verbandes aller Restaurants und Tourismusfachleute (TÜRES) bei Handelsminister Ömer Bolat, bei dem eine Bewertung der aktuellen Preise in der Branche vorgenommen wurde.

TÜRES-Chef Ramazan Bingöl kündigte die Rabattinitiative nach einer Vorstandssitzung an, die im Anschluss an den Besuch stattfand. “Wir rufen die TÜRES-Mitglieder und die Branche auf, 10 Prozent Rabatt auf alle Menüs oder einen Teil der Menüs zu gewähren, um die Branche wieder zu beleben”, sagte er. Bingöl erklärte weiter, die Initiative werde “die Wahrnehmung der hohen Preise” in der Gastronomie durchbrechen. “Die Unterstützung der TÜRES-Mitglieder und unserer Branche für diesen Aufruf wird sich positiv auf die Bürger auswirken”, fügte er hinzu.

Proteste seit April

Im April begannen Nutzer sozialer Medien mit einem Boykott von Restaurants und Cafés, um gegen die steigenden Preise zu protestieren, was zu unterschiedlichen Reaktionen von Verbrauchern und Geschäftsinhabern führte. Während die Besucherzahlen in einigen Istanbuler Lokalen zurückgingen, bildeten sich in anderen lange Schlangen von Kunden.

In den sozialen Medien wurden Beispiele für überhöhte Rechnungen und Vergleiche zwischen den Lebensmittelpreisen in Istanbul und in anderen Städten veröffentlicht, was die Unzufriedenheit der Öffentlichkeit schürte. Restaurant- und Cafébesitzer führen die Preiserhöhungen auf steigende Miet- und Betriebskosten zurück. Medienberichten zufolge bezeichnen viele die überhöhten Preise in den Restaurants als “vorgetäuscht und opportunistisch”, was über die wirtschaftlichen Probleme hinausgeht, die auf die Inflation zurückzuführen sind.

Als Reaktion darauf kündigte Handelsminister Bolat an, die Strafen für exorbitante Preiserhöhungen auf 800.000 Lira zu erhöhen.