Türkei: Fast 4.000 Waldbrände im letzten Jahr – Rund die Hälfte brachen durch Fahrlässigkeit aus

1
12.03.2025 – 16:00 Uhr

Im Jahr 2024 wurden in der Türkei insgesamt 3.797 Waldbrände verzeichnet – erschreckende 1.956 davon wurden durch Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit, Vorsatz oder Unfälle verursacht. Dabei fielen über 27.484 Hektar Wald den Flammen zum Opfer, wie das Ministerium für Landwirtschaft und Forsten bekannt gab.

Fahrlässigkeit als größter Brandstifter
Nahezu die Hälfte der Brände – genau 49,4 Prozent – entstand durch Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit. Bei 1.496 solcher Fälle verbrannten über 14.564 Hektar Wald. Weitere 117 Brände wurden vorsätzlich gelegt und zerstörten 218 Hektar, während 343 Brände durch Unfälle ausgelöst wurden und 5.394 Hektar Wald vernichteten.

Rätselhafte Feuer und Blitzeinschläge
Besonders alarmierend: Bei 1.111 Bränden mit einer Schadensfläche von 6.571 Hektar ist die Ursache noch immer ungeklärt. Hinzu kommen 730 Brände durch Blitzeinschläge, die 735 Hektar betrafen.

Izmir und Muğla als Hotspots der Waldbrände
Izmir führt die Liste der am stärksten betroffenen Regionen an: 397 Brände zerstörten hier über 9.175 Hektar Wald. In Muğla brannten 3.465 Hektar ab. Auch die Provinzen Antalya, Şanlıurfa und Kahramanmaraş meldeten zahlreiche Brände mit erheblichen Schäden.

Kampf gegen Umweltverbrechen
Neben den Bränden gingen die Behörden auch verstärkt gegen Umweltverbrechen vor. Über 16.000 Verstöße wurden registriert, darunter illegale Abholzung, Besetzung von Waldflächen und andere Delikte. Insgesamt wurden 2,49 Millionen Türkische Lira (etwa 85.000 Euro) an Bußgeldern verhängt.

Die Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Fahrlässigkeit und menschliches Versagen sind die Hauptursachen für die Brände, die große Teile der türkischen Wälder zerstören. Experten fordern dringend verschärfte Maßnahmen, um das Naturerbe des Landes besser zu schützen.