Trotz intensiver Sicherheitsmaßnahmen und Millionen von Verkehrskontrollen endete die Ramadan-Bayram-Woche auf türkischenStraßen mit einem erschreckenden Ergebnis – oder besser gesagt: auf türkischen Straßen. Denn Innenminister Ali Yerlikaya präsentierte in Ankara die traurige Bilanz des Feiertagsverkehrs in der Türkei: 74 Menschen verloren ihr Leben, 10.199 wurden verletzt.
Höllischer Feierabendverkehr in der Türkei
Bereits am 25. März hatte das Innenministerium eine landesweite Mobilmachung angekündigt: 69.000 Polizisten und Gendarmen waren im Einsatz, unterstützt von Drohnen, Helikoptern und 1.271 Radarwagen. Ziel: Null Verkehrstote – doch die Realität war eine andere.
Insgesamt 6.268 schwere Unfälle wurden in der Urlaubszeit registriert. Zwar sei die Zahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent gesunken, doch die Zahl der Opfer bleibe hoch. Besonders brisant: 41 Prozent der Unfälle wurden durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht – 44 der 74 Todesopfer starben allein aus diesem Grund.
Fast 5 Millionen Fahrzeuge kontrolliert
Die Polizei führte über 4,9 Millionen Fahrzeugkontrollen durch, 593.000 Fahrer erhielten Bußgelder, 48.000 Autos wurden aus dem Verkehr gezogen und über 7.700 Führerscheine einkassiert. Um auch im Fernverkehr besser durchzugreifen, wurden zusätzlich 720 Kontrolleure als „verdeckte Fahrgäste“ in Reisebusse eingeschleust.
Neue Gesetze sollen Raser stoppen
Die Politik will jetzt nachschärfen: Yerlikaya kündigte eine umfassende Reform des Straßenverkehrsgesetzes mit 32 Änderungen an. Ziel: Mehr Abschreckung – weniger Tote.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Tageszeit: Fast die Hälfte der tödlichen Unfälle ereignete sich zwischen 14 und 20 Uhr. In dieser Zeit soll künftig verstärkt kontrolliert werden.
„Regeln retten Leben“
„Jeder dieser Unfälle ist eine Mahnung“, sagte Yerlikaya. Seine Botschaft an die Bevölkerung: „Bitte: Kein Handy am Steuer, schnallen Sie sich an und fahren Sie nicht zu schnell. Regeln retten Leben.“