Türkei: Inflation fällt auf unter 50 Prozent

(Bildquelle: Hürriyet)
03.10.2024 – 10:27 Uhr

Die neuesten Inflationszahlen für September 2024, veröffentlicht vom Türkischen Statistikinstitut (TÜİK), zeigen, dass die monatliche Inflationsrate um 2,97 % gestiegen ist. Dies führt zu einer Jahresinflation von 49,38 %. Auch wenn diese Zahlen auf den ersten Blick hoch erscheinen mögen, gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung des Preisanstiegs in den kommenden Monaten. Experten zeigen sich optimistisch, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und die Preise sich allmählich normalisieren könnten.

Wohnkosten als Haupttreiber der Inflation

Der signifikanteste Anstieg wurde im Bereich der Wohnkosten verzeichnet, die sich um fast 98 % erhöht haben. Dieser drastische Anstieg ist jedoch auch auf die Erholung des Immobilienmarkts zurückzuführen, der nach Jahren der Stagnation wieder floriert. Für Mieter und Hauseigentümer könnten diese Zahlen in den kommenden Monaten zu besseren Rahmenbedingungen bei Mieten und Kaufpreisen führen, da sich der Markt durch regulatorische Eingriffe und stabilere Energiepreise langsam erholen könnte.

Im Bereich der Transportkosten, die lediglich um 26 % gestiegen sind, gibt es bereits Anzeichen für eine Entspannung. Dies deutet darauf hin, dass insbesondere durch internationale Ölpreisstabilität und staatliche Fördermaßnahmen in diesem Sektor weitere Entlastungen für Verbraucher zu erwarten sind.

Prognosen bestätigen positive Tendenz

Auch die Prognosen der türkischen Zentralbank und führender Wirtschaftsexperten stützen die Zuversicht, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter sinken wird. Die Jahresinflation könnte bis zum Jahresende auf 43 % fallen, so die jüngste Umfrage der Zentralbank. Dies spiegelt das Vertrauen der Marktteilnehmer wider, dass die aktuellen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Fiskalpolitik und Preisstabilität, Wirkung zeigen.

Analysten schätzen zudem, dass die durchschnittliche jährliche Inflationsrate im kommenden Jahr noch weiter sinken könnte, was insbesondere für Haushalte und Konsumenten eine erfreuliche Entwicklung wäre. Dies wird auch dazu führen, dass künftige Lohn- und Rentenerhöhungen besser an die realen Preissteigerungen angepasst werden können, was die Kaufkraft der Bevölkerung stärkt.

Wirtschaftliche Maßnahmen als Stabilisator

Die türkische Regierung hat bereits zahlreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Inflation abzufedern. Dazu gehören Preiskontrollen bei Grundnahrungsmitteln, Subventionen im Energiesektor sowie Maßnahmen zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes. Diese Ansätze sollen dazu beitragen, die Kaufkraft der Bevölkerung zu erhalten und gleichzeitig das wirtschaftliche Wachstum zu fördern.

Insgesamt blicken Experten positiv auf die zukünftige Entwicklung der Inflation in der Türkei. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Preise in den verschiedenen Sektoren weiter entwickeln und wie die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung beitragen.