Trauriger Fund an der Küste von Kuşadası: Toter Delfin wirft Fragen auf

22.08.2024 – 17:00 Uhr

Ein toter Delfin wurde am Strand der türkischen Küstenstadt Kuşadası angespült und sorgte für große Bestürzung bei den Einheimischen. Der etwa 1,87 Meter lange Meeressäuger erregte schnell die Aufmerksamkeit der Anwohner und der zuständigen Umweltschutzorganisationen.

Bahattin Sürücü, Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Ökosysteme und Naturfreunde (EKODOSD), führte vor Ort Untersuchungen durch. Dabei wurde festgestellt, dass der Delfin keine sichtbaren Verletzungen aufwies. Aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung und Aufblähung des Tieres konnte die genaue Todesursache jedoch nicht festgestellt werden.

Gefährdung einer bemerkenswerten Delfinart

Der Gemeine Delfin, auch Gewöhnlicher Delfin genannt, gehört heute zu den vom Aussterben bedrohten Arten im Mittelmeer. Dr. Aylin Akkaya von der Meeressäuger-Forschungsorganisation DMAD erklärte, dass die Population dieser agilen und auffälligen Delfinart in den letzten 60 Jahren dramatisch zurückgegangen sei. Dies sei besonders besorgniserregend, da das Mittelmeer eines der letzten Rückzugsgebiete für diese Tiere sei. Die Population der Delfine in der Ägäis spiele eine entscheidende Rolle für das Überleben der Art.

“Diese Delfine sind leicht zu erkennen”, erklärt Dr. Akkaya. “Die auffälligen gelblich-weißen Halbkreise auf ihrem Körper unterscheiden sie von anderen Delfinarten. Außerdem sind die weißen Punkte auf ihren Rückenflossen ein charakteristisches Merkmal, das wie ein Fingerabdruck bei Menschen individuell verschieden und ab einem bestimmten Alter unveränderlich ist.”, so Akkaya.

Sürücü betonte in seiner Stellungnahme die Bedeutung der Dilek-Halbinsel als wichtigen Lebensraum für diese Delfinart. “Früher schwammen Delfine in Gruppen von bis zu 50 Tieren, heute sind es oft nur noch kleine Gruppen von fünf bis zehn Tieren. Die Dilek-Halbinsel bietet ihnen ein wichtiges Rückzugsgebiet, um Nahrung zu finden, ihre Jungen aufzuziehen und die Artenvielfalt im Meer zu erhalten. Der Zustand der Delfinpopulation ist ein Indikator für die Gesundheit des gesamten Ökosystems.”, erklärt Sürücü.

Besonders besorgt zeigte sich Sürücü über die jüngsten Vorfälle von gestrandeten Delfinen in der Region. Er forderte eine sorgfältige Untersuchung dieser Vorfälle, um die Ursachen zu klären und Maßnahmen zum Schutz dieser gefährdeten Tierart zu ergreifen.