Am Palandöken-Berg bei Erzurum kam es zu einem tragischen Lawinenunglück, bei dem der 16-jährige Judoka und Nationalmannschaftssportler Emre Yazgan ums Leben kam. Die Lawine erfasste eine Gruppe von 15 jungen Athleten der Judo-Juniorennationalmannschaft, die mit ihrem Trainer eine Bergwanderung als Teil ihres Konditionstrainings unternahmen.Die jungen Sportler wurden ahnungslos von der Lawine überrascht.
Laut ersten Berichten verletzten sich fünf Personen, eine davon schwer. Die schwer verletzte Person, Emre Yazgan, verstarb später trotz intensiver medizinischer Bemühungen. Unter den Verletzten befand sich auch sein Zwillingsbruder Yunus Yazgan, der mit leichteren Blessuren davonkam.
Ungeplante Wanderung außerhalb sicherer Gebiete
Der Gouverneur von Erzurum Mustafa Çiftçi erklärte gegenüber Medien, dass sich die Sportler außerhalb der regulären und gesicherten Bereiche des Palandöken-Skigebiets aufhielten. Er betonte, dass die Gruppe die Route eigenständig gewählt und keine Meldung an lokale Behörden wie AFAD (Katastrophenschutz) oder die Stadtverwaltung gemacht habe.
Nach Angaben des Gouverneurs hätte eine frühzeitige Absprache mit den zuständigen Behörden möglicherweise dazu geführt, dass die Wanderung sicherer hätte gestaltet werden können. Er ergänzte, dass kontrollierte Lawinensprengungen in risikobehafteten Gebieten regelmäßig durchgeführt werden, um solche Unglücke zu vermeiden.
Schilderungen der Überlebenden
Die Überlebenden berichteten von dramatischen Momenten während des Unglücks. Der verletzte Athlet Ali Bozkurt schilderte aus dem Krankenhaus, dass die Lawine die Gruppe plötzlich erfasste. Er erklärte, der Schnee war hart gefroren und die Gruppe wollte umkehren. Aber plötzlich sei der Hang gebrochen und hätte die Menschen mitgerissen. Er selbst sei 400 bis 500 Meter mit dem Schnee mitgerissen worden und nur sein Kopf blieb frei.
Ein anderer verletzter Sportler, Hilmi Mucik, bestätigte, dass die Lawine mit enormer Geschwindigkeit abging. Er sagte, dass sie etwa zehn Minuten unter dem Schnee ausharrten, bevor die Rettungskräfte eintrafen. Einige Sportler waren nur bis zum Hals verschüttet, andere mussten vollständig ausgegraben werden.
Rettungsmaßnahmen und schwierige Bedingungen
Die Rettung der verschütteten Sportler gestaltete sich laut Einsatzkräften als schwierig, da die Unglücksstelle abseits der präparierten Skigebiete lag. AFAD und die Jandarma wurden alarmiert und setzten schweres Gerät ein, um die Verschütteten aus dem Schnee zu befreien. Emre Yazgan, der vollständig unter den Schneemassen begraben war, konnte erst nach intensiver Suche geborgen werden.
Einer der Athleten, Berkay Aydın, erklärte nach dem Unglück, dass es ein schreckliches Erlebnis war. Man hatten den Berg schon zuvor bestiegen, aber so etwas hätte man noch nie erlebt. Man wollte lediglich das Training fortsetzen, doch die Lawine riss sie alle mit.