Der türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy verkündete die Tourismuszahlen für das Jahr 2023 und präsentierte ehrgeizige Ziele für das kommende Jahr. Das Jahr 2023 markiert einen Rekord für den türkischen Tourismussektor mit 56,7 Millionen Besuchern, einem durchschnittlichen Übernachtungseinkommen von 99 US-Dollar (91,82 Euro) pro Person und einem Gesamteinkommen von 54,3 Milliarden US-Dollar (50,34 Mrd. Euro).
10 Prozent Anstieg an Besucherzahlen
Es sei, trotz der weltweiten wirtschaftlichen Herausforderungen im vergangenen Jahr, ein erheblicher Anstieg verzeichnet worden, so Ersoy. Besonders hervorzuheben seien dabei die Besucherzahlen. Im Jahr 2023 erreichte die Türkei mit einem Anstieg von 10 Prozent 56,7 Millionen Touristen, dabei stieg die Zahl der ausländischen Besucher um 10,4 Prozent auf 49,2 Millionen.
Unter den Top-Herkunftsländern stand Russland mit 6,3 Millionen Besuchern an erster Stelle, gefolgt von Deutschland mit 6,2 Millionen und dem Vereinigten Königreich mit 3,8 Millionen Besuchern. Die Top-5 machen Bulgarien mit 2,9 Millionen und Iran mit 2,5 Millionen Besuchern komplett.
Interessant ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer, die im Jahr 2023 um 5 Prozent auf 9,8 Nächte gesunken ist. Minister Ersoy erklärte, dass der Rückgang auf die weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen nach der Pandemie zurückzuführen ist. Die Türkei sei jedoch bestrebt, die Tourismussaison auf 12 Monate auszudehnen und setzt dabei insbesondere auf neue Strategien wie kürzere Aufenthaltsprodukte.
Einnahmen stiegen um 16,9 Prozent
Im Jahr 2023 verzeichnete die Türkei einen Anstieg des Tourismuseinkommens um 16,9 Prozent auf insgesamt 54,3 Milliarden US-Dollar (50,34 Mrd. Euro).
Der Großteil dieser Einnahmen entfiel auf persönliche Ausgaben der Touristen in Höhe von 41,1 Milliarden US-Dollar (38,1 Mrd. Euro). Auch die Ausgaben für Pauschalreisen trugen erheblich dazu bei und beliefen sich auf 13,25 Milliarden US-Dollar (12,28 Mrd. Euro).
Tourismusziele für das Jahr 2024
Für das Jahr 2024 hat die Türkei anspruchsvolle Ziele: Minister Ersoy strebt einen Einnahmenrekord von 60 Milliarden US-Dollar (55,62 Mrd. Euro) an, wobei die Pro-Kopf-Einnahmen auf 106 US-Dollar (98,26 Euro) steigen sollen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer soll mit 9,7 Nächten leicht unter dem Niveau von 2023 liegen.
Ersoy betonte die Resilienz der Türkei gegenüber Krisen und unterstrich, dass die gesteckten Ziele erreicht werden können, sofern keine neuen unerwarteten Herausforderungen auftreten.
Erschließung neuer Märkte und Nachhaltigkeit
Ein weiterer Fokus liegt auf der Erschließung neuer Märkte. Für das Jahr 2024 plane die Türkei, in den skandinavischen Märkten zu wachsen und setzt auf beeindruckende Wachstumsraten in Ländern wie den USA, Kanada, China, Indien und Australien.
Nachhaltigkeit nehme einen wichtigen Platz in der Strategie ein, und die Türkei hebe sich durch ihr erfolgreiches Nachhaltigkeitsprogramm hervor. Minister Ersoy gab bekannt, dass bis Januar bereits über 15.000 Einrichtungen die erste Phase der Zertifizierung abgeschlossen haben und bis Ende des Jahres mehr als 21.000 erwartet werden.
Auch im Bereich der archäologischen Forschung präsentiere sich die Türkei als Vorreiter. Im Jahr 2023 wurden Rekordzahlen von 720 archäologischen Projekten verzeichnet, mit Plänen, diese Zahl bis 2024 auf 750 und bis 2026 auf 800 zu steigern.
Um die Attraktivität der Türkei als Reiseziel weiter zu steigern, würden Maßnahmen wie die Förderung von nächtlichen Museen und die Schaffung weiterer öffentlicher Strände ergriffen.