Telefonbetrug in Millionenhöhe: Türkei und Deutschland zerschlagen gemeinsam kriminelles Netzwerk

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21.04.2025 – 17:00 Uhr

In einer großangelegten, länderübergreifenden Polizeiaktion ist türkischen und deutschen Ermittlern ein Schlag gegen ein skrupelloses Betrügernetzwerk gelungen. Zehn Verdächtige wurden festgenommen, nachdem sie durch perfide Telefontricks insbesondere ältere Menschen in Deutschland um insgesamt rund 122 Millionen Türkische Lira (etwa 3,2 Millionen Euro) gebracht haben sollen.

Die Täter, die fließend Deutsch sprachen, gaben sich am Telefon als Polizisten aus und redeten ihren Opfern ein, sie seien Ziel von kriminellen Banden. Aus Angst übergaben die meist betagten Opfer Bargeld und Wertgegenstände – in 46 bekannten Fällen fielen die Seniorinnen und Senioren auf die Masche herein.

Die Ermittlungen der deutschen Polizei führten schließlich in die Türkei, wo in Istanbul, İzmir und Sakarya zeitgleich Razzien durchgeführt wurden. Bei den Festnahmen entdeckten die Einsatzkräfte größere Mengen an ausländischer Währung. Unter den Verdächtigen ist auch ein mutmaßliches Mitglied der berüchtigten Rockergruppe Hells Angels, das wegen eines Mordes in Berlin bereits seit 2014 von Interpol gesucht wird.

Doch das war nicht der einzige Coup der Woche: In einem separaten Fall stellte sich der international gesuchte türkische Drogenboss Feridun Müldür freiwillig den Behörden. Nach acht Jahren auf der Flucht – zuletzt in Kolumbien – wurde er festgenommen. Müldür war Kopf eines Drogenrings, der Kokain aus Südamerika nach Europa schmuggelte – unter anderem durch sogenannte „Bodypacker“, die Kapseln mit Kokain im Magen transportierten.

Ein Fall schockte besonders: Eine 22-jährige Nigerianerin wurde am Flughafen Istanbul mit 82 Kapseln Kokain im Bauch erwischt – fast ein Kilogramm reines Rauschgift.