Ein Urlaub, der voller Vorfreude begann, endete für eine britische Seniorin und ihre Tochter im Chaos – und das alles wegen eines Sandwichs. Der Streit um das matschige Thunfischbrot für knapp elf Euro bescherte der 79-jährigen Lily Ifield nicht nur Ärger mit der Fluggesellschaft Jet2, sondern auch eine Begegnung mit der Polizei in der Türkei. Jetzt sorgt der Fall für Schlagzeilen und hitzige Diskussionen.
Lily Ifield flog Anfang November mit ihrer Tochter von Großbritannien in die Türkei. Während des Fluges bestellte sie ein Sandwich mit Thunfisch für neun Pfund (etwa elf Euro). Doch der Snack entsprach nicht ihren Erwartungen. „Es war matschig, eiskalt und noch gefroren“, sagte Ifield der britischen Zeitung The Sun. Sie habe das Sandwich reklamiert und gesagt: „Das kann ich nicht essen.“
Die Flugbegleiter zeigten wenig Verständnis. Ein Flugbegleiter wies die Frau darauf hin, dass sie das Sandwich nach dem Öffnen der Verpackung bezahlen müsse. „Das ist kein Restaurant, sondern ein Flugzeug“, soll er laut Ifield gesagt haben.
Polizeieinsatz nach der Landung
Der Konflikt eskalierte. Die Crew rief wegen des Streits die Polizei. Nach der Landung in Bodrum wurden Ifield und ihre Tochter am Eingang des Flugzeugs von vier bewaffneten Polizisten empfangen. „Sie warteten mit Waffen auf uns, als wären wir Schwerverbrecher“, schildert Ifield ihre Erfahrungen. Die beiden Frauen wurden von den Beamten aus dem Flugzeug eskortiert und verhört.
Doch schnell stellte sich heraus, dass es nur um ein nicht bezahltes Sandwich ging. Den türkischen Polizisten sei die Situation sichtlich unangenehm gewesen, so Ifield. „Sie sagten nur: ‚Geht einfach.‘“ Der Schreck war dennoch groß.
Urlaub: Vier Tage im Hotelzimmer
Der Vorfall hat bei Ifield und ihrer Tochter Spuren hinterlassen. Statt ihren Urlaub zu genießen, verbrachten sie die ersten vier Tage im Hotelzimmer. „Wir waren krank vor Sorge und so wütend, dass wir das Zimmer nicht verlassen wollten“, sagt die ehemalige Sekretärin.
Jet2 rechtfertigt Vorgehen
Die Fluggesellschaft Jet2 sieht die Schuld jedoch nicht nur bei ihrem Bordpersonal. In einer Stellungnahme erklärte die Airline, Ifield und ihre Tochter seien „störend und unangenehm“ gewesen. Außerdem hätten sie Alkohol konsumiert, den sie zuvor im Duty-Free-Shop gekauft hatten. Jet2 betonte: „Wir haben eine Null-Toleranz-Politik gegenüber dem Konsum von mitgebrachtem Alkohol an Bord“.
Ifield gab zu, Alkohol getrunken zu haben, erklärte jedoch, dass sie und ihre Tochter sich vier kleine Flaschen Wein geteilt hätten, um ihre Flugangst zu lindern. Der Hauptauslöser für die Eskalation sei jedoch das Sandwich gewesen. „Das hätte wirklich niemand gegessen“, betonte sie.