Der türkische Tourismus hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Der Minister für Kultur und Tourismus, Mehmet Nuri Ersoy, gab bei einem Treffen des Verbandes der Hotelbetreiber am Mittelmeer (AKTOB) in Antalya bekannt, dass die Branche trotz globaler und regionaler Krisen kontinuierlich gewachsen sei. Dank einer neuen Strategie, die auf einen “krisenfesten Tourismus” setzt, seien in der Türkei wiederholt Rekorde gebrochen worden.
Laut Ersoy stieg die Zahl der internationalen Besucher im ersten Halbjahr 2024 auf über 26 Millionen, eine Steigerung gegenüber 22,9 Millionen im Vorjahreszeitraum. Auch die Tourismuseinnahmen stiegen um mehr als neun Prozent auf 23,7 Milliarden US-Dollar. Diese Erfolge, so Ersoy, seien nur ein Schritt auf dem Weg zum Jahresziel von 60 Millionen Besuchern und 60 Milliarden Dollar Einnahmen.
Strategische Maßnahmen für ein nachhaltiges Wachstum
Minister Ersoy hob die Bedeutung der strategischen Planungen hervor, die bereits im Vorfeld getroffen wurden. Dazu gehörten Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen sportlicher Großereignisse wie der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele sowie der Umgang mit geopolitischen Spannungen. Ziel sei es, Antalya und die Türkei dauerhaft in die “Superliga” des weltweiten Tourismus zu katapultieren.
Ein zentrales Element dieser Strategie soll die Ausweitung des Tourismus auf das ganze Jahr sein. Dazu gehöre auch das Projekt “Das Goldene Zeitalter der türkischen Archäologie – Erbe für die Zukunft”, in dessen Rahmen die Zahl der archäologischen Ausgrabungen deutlich erhöht wurde. Ersoy kündigte auch den Bau eines neuen archäologischen Museums in Antalya und eines Unterwassermuseums in Kemer an. Diese Projekte sollen den Kulturtourismus weiter ankurbeln und das archäologische Erbe der Region bewahren.
Infrastruktur-Projekte für die Zukunft
Im Rahmen der Bemühungen, Antalya als Reiseziel weltweit zu fördern, wurden im Jahr 2023 insgesamt 74 Veranstaltungen organisiert, bei denen mehr als 2.000 Gäste aus 75 Ländern – darunter Reiseveranstalter, Journalisten und Influencer – empfangen wurden. Ersoy kündigte außerdem an, dass das Kulturstraßenfestival, das im November in Antalya stattfinden wird, dazu beitragen soll, die Tourismussaison in der Region zu verlängern.
Ersoy betonte auch die Notwendigkeit, die Infrastruktur in Antalya zu verbessern, um den wachsenden Touristenströmen gerecht zu werden. Dazu gehören unter anderem der Bau von Abwasserkanälen und Kläranlagen in den Regionen Belek und Kemer sowie der geplante Ausbau des Autobahnnetzes. Diese Maßnahmen, so Ersoy, würden in enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrsministerium umgesetzt und vom türkischen Staatspräsidenten persönlich begleitet.