In einer großangelegten, landesweiten Razzia ist in der Türkei das bislang größte organisierte Netzwerk für Alkoholschmuggel zerschlagen worden. Die Ermittlungen wurden auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Antalya von der Abteilung für Schmuggel- und organisierte Kriminalität der Polizei geleitet. Im Rahmen der Operation wurden zeitgleich 29 Objekte in vier Städten durchsucht – darunter 13 Luxushotels, eine Fabrik sowie zahlreiche Lager und Geschäftsräume in Antalya, Manisa, Istanbul und Ankara.
Bei den Durchsuchungen am 29. April 2025 wurden insgesamt 272.000 Flaschen gefälschter Alkohol sowie über 2 Millionen Liter an nicht registrierten alkoholischen Substanzen sichergestellt. Die Behörden nahmen 25 Tatverdächtige fest, denen vorgeworfen wird, ein professionell organisiertes Schmuggelnetz betrieben zu haben.
Im Zentrum der illegalen Produktion stand eine 2014 gegründete Fabrik auf einem 33.000 Quadratmeter großen Gelände. Dort wurde offenbar über einen Zeitraum von elf Jahren unter dem Deckmantel regulärer Firmenstruktur gefälschter Alkohol in großem Stil produziert und vertrieben. Dabei entstand dem türkischen Staat ein geschätzter Steuerschaden von über 3,7 Milliarden Türkische Lira. Die Ermittler gehen zudem von hohen illegalen Gewinnen durch den Verkauf an Hotelbetriebe aus.
Die Behörden sprechen von der größten Aktion gegen Alkoholschmuggel in der Geschichte der Republik. Die Ermittlungen dauern an. Auch mögliche gesundheitliche Risiken durch den Konsum des gefälschten Alkohols werden derzeit geprüft.