In Moskau wurde der Reiseveranstalter Andrey K., Inhaber der Firma Men Travel, festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Reisen für homosexuelle Personen organisiert zu haben, darunter eine geplante Silvesterreise nach Ägypten und eine Kreuzfahrt auf der Wolga. Die Behörden beschuldigen ihn der Beteiligung und Organisation der Aktivitäten einer “extremistischen Gemeinschaft” gemäß Artikel 282.2 des russischen Strafgesetzbuches. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Während einer nächtlichen Hausdurchsuchung wurde K. von uniformierten Beamten verhört. Er wies die Anschuldigungen zurück und betonte, dass die von ihm organisierten Touren rein touristischer Natur seien und keine ideologische Propaganda enthielten. Er gab zudem an, während der Durchsuchung von zwei Beamten geschlagen worden zu sein – einer habe ihm ins Gesicht geschlagen, der andere habe einen Elektroschocker eingesetzt.
Verschärfte Gesetze gegen LGBTQ-Community in Russland
Die Festnahme von Kotov erfolgt vor dem Hintergrund verschärfter Gesetze gegen die LGBTQ-Community in Russland. Im November 2022 erweiterte das russische Parlament das Gesetz über “homosexuelle Propaganda”, das nun jegliche positive Darstellung von LGBTQ+-Themen in Büchern, Filmen, Werbung oder im Internet verbietet.