Präsident Erdoğan warnt vor den Gefahren der Profitgier im Tourismus

07.08.2024 – 10:00 Uhr

In einer Rede nach der Kabinettssitzung im Präsidentenpalast hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf die Risiken eines übermäßigen Gewinnstrebens im Tourismussektor hingewiesen. Er betonte, dass kurzfristige Profitgier der Branche langfristig irreparablen Schaden zufügen könne.

“Wir dürfen nie vergessen: Das Streben nach schnellem Profit durch übermäßige Gier wird unserem Tourismussektor mittel- und langfristig irreparablen Schaden zufügen. In jeder Form von Wucher liegt der größte Schaden für unser Volk”, so Erdoğan.

In seiner Rede hob Erdoğan die Errungenschaften im Tourismussektor während seiner Amtszeit hervor. “In den vergangenen 22 Jahren haben wir hart daran gearbeitet, die verborgenen Schätze unseres Landes von Ost nach West und von Nord nach Süd für den Tourismus zu erschließen. Mit dem Rückgang der Terrorgefahr in den östlichen und südöstlichen Provinzen haben diese Regionen nun ihren verdienten Platz im Tourismus gefunden”, so der Präsident.

Erfolgreiche Tourismusbilanz

Erdoğan betonte, dass die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur maßgeblich zum Erfolg des Tourismussektors beigetragen haben. “Dank unserer Investitionen in den Transportsektor ist jede der 81 Provinzen unseres Landes für in- und ausländische Gäste erreichbar geworden. Unter unserer Führung hat sich die einst als ‘rauchfreie Industrie’ bezeichnete Branche zu einem der Motoren der türkischen Wirtschaft entwickelt. Die jüngsten Tourismuszahlen für das erste Halbjahr 2024 bestätigen diesen Erfolg erneut: Mit 26,1 Millionen Touristen haben wir im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 14 Prozent verzeichnet”, erklärte Erdoğan stolz.

Auch die Pro-Kopf-Ausgaben der Touristen seien gestiegen. “In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres lagen die durchschnittlichen täglichen Pro-Kopf-Ausgaben bei 93 Dollar, in diesem Jahr sind sie auf 98 Dollar gestiegen, und wir erwarten, dass sie bis Ende des Jahres auf 103 Dollar steigen werden. Die Gesamteinnahmen aus dem Tourismus sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar gestiegen. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir bis Ende des Jahres 60 Milliarden Dollar Einnahmen und 60 Millionen Touristen erreichen”, erklärte Erdoğan.

Warnung vor kurzfristiger Profitmaximierung

Trotz dieser positiven Entwicklungen betonte Erdoğan, dass weitere Fortschritte notwendig seien: “Wir wissen, dass wir im Tourismus noch viel Potenzial haben. Wenn die Instabilität und die Konflikte in unserer Region abnehmen, werden wir dieses Potenzial schnell ausschöpfen können.”

Erdoğan warnte insbesondere vor den Gefahren einer kurzfristigen Gewinnmaximierung. “Unsere Tourismusbranche sollte ihre Vision entsprechend anpassen. Übermäßiges Gewinnstreben und das Streben nach schnellem Profit fügen unserer Branche langfristig irreparablen Schaden zu. Wucherer schaden nicht nur unserem Volk, sondern auch dem Ansehen der Türkei und den Millionen Menschen, die in diesem Sektor arbeiten. Vertrauen und Ansehen sind schwer zu gewinnen, aber leicht zu verlieren”, betonte der Präsident.

Er rief dazu auf, opportunistischen Handlungen entgegenzuwirken, die das Ansehen und den Tourismus des Landes untergraben. “Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Werte von Opportunisten untergraben werden. Es liegt in der Verantwortung der staatlichen Institutionen und der Branche selbst, schädliche Praktiken zu unterbinden. Ich bin davon überzeugt, dass wir, während wir nach größeren Zielen streben, auch diese Belastungen, die die Entwicklung des Tourismussektors behindern, überwinden werden”, schloss Erdoğan seine Rede.