Ein dramatischer Zwischenfall ereignete sich auf einem Linienflug der kanadischen Fluggesellschaft Flair Airlines. Eine Boeing 737-8 MAX musste kurz nach dem Start umkehren und notlanden, nachdem das Flugzeug in einen Gänseschwarm geraten war und eine der Gänse die Cockpitscheibe auf der Seite des Kapitäns durchschlagen hatte. Der Kapitän wurde dabei verletzt.
Vogelschlag in 1200 Metern Höhe
Die Boeing 737 mit der Kennung C-FLKO war Ende Oktober auf dem Flug F8-641 von Toronto nach Winnipeg unterwegs. Das Flugzeug war gerade vom Pearson International Airport in Toronto gestartet, als die Besatzung in einer Höhe von rund 1200 Metern auf eine Gruppe Gänse traf. Ein Vogel prallte so heftig gegen die Cockpitscheibe auf der Kapitänsseite, dass diese schwer beschädigt wurde. Ein Foto des Vorfalls, das auf dem Portal avherald.com veröffentlicht wurde, zeigt das Ausmaß der Zerstörung: Im linken oberen Bereich der Scheibe klafft ein Loch.
Scherben verletzen Kapitän – Luftnotlage ausgerufen
Der Kapitän wurde durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Die Besatzung entschloss sich daraufhin, den Steigflug auf ca. 5000 Fuß (ca. 1500 Meter) zu stoppen und eine Luftnotlage auszurufen. Die Besatzung informierte den Flughafen in Toronto und bat um sofortige Rückkehr. Etwa 30 Minuten nach dem Start landete das Flugzeug sicher auf der Piste 33L. Da der Kapitän durch die zerstörte Cockpitscheibe keine Sicht mehr hatte, wurde das Flugzeug nach dem Abbremsen zum Gate geschleppt.
Glück im Unglück: 181 Passagiere bleiben unverletzt
Alle 181 Passagiere an Bord blieben glücklicherweise unverletzt und konnten das Flugzeug sicher verlassen. Das kanadische Transportation Safety Board (TSB) hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, um die genauen Umstände zu klären und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung solcher Vorfälle zu prüfen.
Die Boeing 737 blieb zunächst in Toronto am Boden. Nach einigen Tagen wurde sie schließlich in niedriger Höhe zum Pinal Airpark in Marana, Arizona, überführt, um dort gewartet und repariert zu werden. Der leicht verletzte Kapitän konnte das Krankenhaus nach einer ersten Untersuchung bald wieder verlassen.