Am Montagabend trifft die türkische Nationalmannschaft im vierten Spiel der Nations League auf Island. Nach einem bisher vielversprechenden Start hat die Mannschaft unter Trainer Vincenzo Montella die Chance, ihre Spitzenposition in der Gruppe B4 weiter auszubauen. Ein Erfolg in Reykjavik könnte die Türken endgültig auf Kurs Richtung Aufstieg in die A-Liga bringen.
Türkei auf Siegeskurs
Die Türken begannen die diesjährige Nations League mit einem torlosen Unentschieden gegen Wales, setzten aber im zweiten Spiel ein klares Ausrufezeichen mit einem 3:1-Sieg gegen Island. Besonders herausragend war Kerem Aktürkoğlu, der mit einem Hattrick seine Mannschaft zum Sieg führte. Der Flügelspieler von Benfica steht seitdem im Fokus, nicht nur aufgrund seiner Leistungen auf Vereinsebene, sondern auch durch seine konstante Form im Nationaltrikot.
Montellas Team geht als Tabellenführer mit sieben Punkten in die Partie und hat bisher gezeigt, dass es in dieser Gruppe das Maß aller Dinge ist. Die Türkei, die auch bei der Europameisterschaft 2024 bis ins Viertelfinale vorgestoßen war, besticht durch eine starke Mischung aus defensiver Stabilität und offensiver Durchschlagskraft.
Island kämpft mit Formschwankungen
Die Isländer hingegen haben sich bisher als Wundertüte präsentiert. Nach einem soliden 2:0-Sieg gegen Montenegro zum Auftakt kassierten sie eine Niederlage gegen die Türkei, gefolgt von einem 2:2-Unentschieden gegen Wales, in dem sie mehrere Großchancen ungenutzt ließen.
Mit bedeutenden Ausfällen im Kader – darunter der gesperrte Mittelfeldspieler Stefan Thorðarson und Flügelspieler Jon Thorsteinsson – steht Island vor einer schweren Aufgabe. Trainer Åge Hareide hat jedoch mehrfach bewiesen, dass seine Mannschaft in der Lage ist, große Namen zu ärgern, wie der überraschende Sieg gegen England im Juni zeigt. Trotzdem wird das Fehlen dieser Schlüsselspieler Islands Chancen gegen eine formstarke Türkei erheblich schwächen.
Schlüsselspieler und Taktische Ausrichtung
Bei der Türkei wird erneut viel von Kerem Aktürkoğlu abhängen, der in der aktuellen Saison sowohl bei Benfica als auch im Nationalteam brilliert. Mit Unterstützung von Mittelfeldmotor Hakan Çalhanoğlu und dem aufstrebenden Talent Arda Güler hat die Offensive der Türken das Potenzial, die isländische Verteidigung unter Druck zu setzen.
Island wird versuchen, auf ihre defensive Kompaktheit zu setzen und über schnelle Konter Akzente zu setzen. Mit Spielern wie Willumsson und Gudjohnsen haben sie auch in der Offensive individuelle Qualität, doch die Frage bleibt, ob sie die türkische Abwehrreihe knacken können.
Türkei im Vorteil
Die Formkurve spricht klar für die Türkei, die nicht nur personell besser besetzt ist, sondern auch in den letzten Monaten mehr Konstanz gezeigt hat. Trotz der Heimstärke Islands und der unbequemen Spielbedingungen in Reykjavik scheint ein weiterer Sieg der „Mondsterne“ wahrscheinlich – vor allem, wenn Schlüsselspieler wie Aktürkoğlu und Çalhanoğlu ihre gewohnte Leistung abrufen.
In einem intensiven Spiel, in dem beide Teams auf ihre Stärken setzen werden, dürfte die individuelle Klasse der Türken den entscheidenden Unterschied machen. Ein knapper, aber verdienter Sieg der Türkei scheint das wahrscheinlichste Ergebnis.
Voraussichtliche Startaufstellungen
Island
Valdimarsson – Fridriksson, Ingason, Gretarsson, Finnsson – Willumsson, Gudmundsson, Johannesson, Anderson – Oskarsson, Gudjohnsen
Türkei
Cakir – Celik, Demiral, Bardakci, Kadioglu – Kökcü, Calhanoglu, Güler, Akgün, Aktürkoglu – Yildirim
Schiedsrichter – Damian Sylwestrzak aus Polen
Austragungsstätte – Laugardalsvöllur-Stadion (Reykjavik)
Anstoß – 20:45 Uhr (MESZ)