Der türkische Internetanbieter TürkNet ist Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs geworden, bei dem Hacker Zugriff auf die persönlichen Daten von rund 1,5 Millionen Kunden erhielten. Dies berichteten türkische Medien am 13. März.
In einer offiziellen Erklärung bestätigte TürkNet die Sicherheitslücke und gab an, dass die gestohlenen Daten vollständige Namen, nationale Identifikationsnummern, Telefonnummern, Adressen, Abonnementdetails und statische IP-Adressen umfassen. Die genaue Anzahl der betroffenen Kunden wurde vom Unternehmen nicht offiziell genannt, doch Medien berichten von etwa 1,5 Millionen Betroffenen.
Laut dem privaten Nachrichtensender Habertürk soll der Angreifer ein Lösegeld von drei Bitcoins (umgerechnet über 246.000 US-Dollar) für die gestohlenen Daten gefordert haben.
Das Unternehmen erklärte weiter, dass trotz bestehender Sicherheitsmaßnahmen der Angriff am 11. März stattfand. TürkNet habe seine Sicherheitsmaßnahmen verstärkt und arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um die Täter zu identifizieren und die Auswirkungen des Angriffs zu minimieren.
Der Vorfall unterstreicht die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe in der Türkei und weltweit, die sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen betreffen.
Laut dem türkischen Minister für Verkehr und Infrastruktur, Abdulkadir Uraloğlu, wurden allein im Januar über 1 Milliarde böswillige Zugriffsversuche auf 1,5 Millionen IP-Adressen im Land von den nationalen Cybersicherheitsbehörden blockiert.
Am 13. März verabschiedete das türkische Parlament zudem ein neues Cybersicherheitsgesetz, das für Angriffe auf digitale Infrastrukturen staatlicher Institutionen Gefängnisstrafen von bis zu 12 Jahren vorsieht.