Marmarameer in Gefahr: Schleimalgen nur fünf Meter unter der Wasseroberfläche

16.11.2024 – 14:00 Uhr

Das Marmarameer, eines der wichtigsten Meeresgebiete der Türkei, ist massiv bedroht. Experten schlagen Alarm: Schleimalgen – auch Mucilage genannt – haben sich im Golf von Erdek bis auf fünf Meter der Wasseroberfläche genähert. Wie Prof. Dr. Mustafa Sarı von der Nautischen Fakultät der Bandırma Onyedi Eylül Universität erklärt, konzentrieren sich die Algen in dichten Wolken zwischen fünf und 25 Metern Tiefe und breiten sich mittlerweile über die gesamte südliche Marmararegion aus. Unterwasseraufnahmen zeigen die Dringlichkeit des Problems, das die gesamte Meeresökologie der Region ernsthaft gefährdet.

Wenn nicht schnell gehandelt werde, bestehe ein hohes Risiko, dass die Schleimalgen im Frühjahr die Wasseroberfläche erreichen und die Situation weiter eskaliert. Die betroffenen Ökosysteme und die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region, insbesondere Fischerei und Tourismus, würden stark beeinträchtigt.

Zu den Hauptleidtragenden der Schleimalgen gehören die Fischer, deren Netze durch die zähe Masse unbrauchbar werden und deren Lebensgrundlage bedroht ist. Auch die Tourismusbranche ist besorgt: Bleibt das Problem bis zum Frühjahr ungelöst, könnten die Buchungen massiv zurückgehen und die ohnehin gebeutelte Branche weiter schwächen.

Die Schleimbildung ist ein bekanntes Problem im Marmarameer, doch das Ausmaß der aktuellen Bedrohung ist alarmierend. Biologen und Umweltschützer fordern dringend Maßnahmen, um die Ausbreitung der Schleimalge zu stoppen und die wertvollen Ökosysteme des Marmarameers zu schützen.