Der türkische Minister für Kultur und Tourismus, Mehmet Nuri Ersoy, kündigte kürzlich an, dass die kommenden vier Jahre ein “goldenes Zeitalter” für die Archäologie in der Türkei sein werden. Er betonte, dass das Land in diesem Bereich konkurrenzlos sei, aber bisher zu wenig Aufmerksamkeit darauf gelenkt habe.
“Die Türkei ist auf diesem Gebiet konkurrenzlos, aber wir haben es nicht genügend in den Vordergrund gerückt. Unser Ziel ist es, in den nächsten vier Jahren das zu tun, was wir in den letzten 60 Jahren in der Archäologie getan haben”, sagte Ersoy. Diese Vision habe auch die lokalen Archäologen begeistert.
Der Minister sprach auch über die Bedeutung der Archäologie für den hochwertigen Tourismus und wies darauf hin, dass die Gastronomie einen großen Einfluss auf den Städtetourismus habe. Istanbul habe in diesem Jahr einen Rekordanstieg der Besucherzahlen verzeichnet, mit einem positiven Wachstum von 12 Prozent in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr.
Seit seinem Amtsantritt 2018 habe das Ministerium einen strategischen Wandel vollzogen, so Ersoy weiter. “Unser Ziel ist nicht nur Quantität, sondern vor allem Qualität. Wir wollen die Ausgaben pro Kopf erhöhen und haben bereits Erfolge erzielt. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Übernachtung sind von 67 Dollar im Jahr 2017 auf 100 Dollar in diesem Jahr gestiegen. Unser Ziel für 2028 sind 130 Dollar.”, erklärte Ersoy.
Im Hinblick auf archäologische Ausgrabungen betonte Ersoy, dass viele Standorte noch nicht zu 10 Prozent ausgegraben und erforscht seien. Das zwölfmonatige Grabungsprogramm soll intensiviert werden und umfasse derzeit 144 einheimische und 32 ausländische Archäologenteams. Das Ziel bestehe darin, die Ausgrabungen zu intensivieren und die Ergebnisse besser zu konservieren und zu präsentieren.
Insbesondere wurden Projekte wie die Ausgrabungen in Ephesos angesprochen, wo bisher 25 Prozent der Stätte erforscht sind und die Türkei in den nächsten vier Jahren 45 Prozent erreichen will. Auch bei Hierapolis, wo bisher nur 3,5 Prozent erforscht wurden, soll die Raten bis 2024 auf über 20 bis 25 Prozent gesteigert werden.
Für diese Projekte seien erhebliche Mittel bereitgestellt worden. Für Ephesos und Hierapolis seien Budgets von jeweils einer Milliarde Lira vorgesehen. Ersoy betonte außerdem die bedeutende Rolle des Michelin-Führers im Hinblick auf die Gastronomie und darauf, dass dieser die Türkei international repräsentiert.