Die Ägäisküste erlebt einen Kreuzfahrttourismus in Rekordhöhe: Bis zum 23. November 2024 legten insgesamt 644 Kreuzfahrtschiffe in den Häfen von Izmir, Kuşadası und Çeşme an und brachten beeindruckende 922.000 Passagiere in die Region. Trotz globaler Unsicherheiten zeigt sich die türkische Kreuzfahrtbranche äußerst optimistisch und strebt für das kommende Jahr weitere Rekordzahlen an.
Izmirs Häfen als treibende Kraft
Laut Yusuf Öztürk, dem Vorstandsvorsitzenden der Handelskammer Izmir, entwickelt sich die Region zu einem immer wichtigeren Drehkreuz für den Kreuzfahrttourismus. Allein im Hafen von Kuşadası, einem der meistfrequentierten Kreuzfahrthäfen der Türkei, gingen bis Ende November 735.000 Passagiere von Bord. Izmir empfing 157.000 Reisende auf 59 Schiffen, während Çeşme mit 30.000 Passagieren und 73 Anläufen ebenfalls zur Erfolgsgeschichte beitrug.
Öztürk betonte in der November-Sitzung der Handelskammer, dass die Ägäis von geopolitischen Herausforderungen weitgehend unberührt bleibe. Er zeigte sich überzeugt, dass die Region 2025 mehr als zwei Millionen Kreuzfahrtgäste willkommen heißen könne.
Neue Infrastruktur für Yachten und Touristen
Neben dem boomenden Kreuzfahrtgeschäft treibt Izmir auch den Ausbau seiner Yachthäfen voran. Zwei neue Projekte stehen dabei im Fokus: Der geplante Hafen in Çeşmealtı mit einer Fläche von 170.810 Quadratmetern und einer Kapazität von 250 Liegeplätzen sowie der Yachthafen in Yeni Şakran, der auf 262.602 Quadratmetern Platz für 400 Boote bieten soll. Diese Vorhaben, deren Umweltverträglichkeitsprüfungen bereits laufen, werden die Yachthafen-Kapazität Izmirs auf insgesamt 3.350 Liegeplätze erhöhen.
Öztürk betonte, dass der Ausbau dieser Infrastruktur nicht nur der Tourismusindustrie, sondern auch der gesamten regionalen Wirtschaft zugutekomme.
Historisches Kemeraltı im Fokus
Ein weiterer zentraler Punkt für die Entwicklung des Kreuzfahrttourismus ist laut Öztürk die bessere Nutzung des historischen Basarviertels Kemeraltı in Izmir. Er kritisierte, dass dieses kulturelle Erbe trotz seines Potenzials nicht ausreichend erschlossen sei. Als Beispiel führte er die Entscheidung der Reederei MSC Cruises an, Izmir aus ihren Routen zu streichen. Diese sei darauf zurückzuführen, dass es den Gästen an attraktiven Angeboten in der Stadt mangele.
Kemeraltı dürfe im Tourismus nicht übersehen werden, erklärte Öztürk. Er betonte, dass bereits Maßnahmen ergriffen würden, um das historische Viertel für Touristen interessanter zu gestalten.
Rekordzahlen für die Türkei
Die Türkei hat ihr Ziel von 1,8 Millionen Kreuzfahrtpassagieren im Jahr 2024 erreicht und gehört damit zu den Gewinnern der internationalen Kreuzfahrtbranche. Besonders bemerkenswert ist das Wachstum angesichts der geopolitischen Spannungen in anderen Regionen wie dem Schwarzen Meer oder dem östlichen Mittelmeer.
Die Häfen von Izmir, Çeşme und Kuşadası spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie mit ihrem Angebot sowohl kulturelle als auch landschaftliche Highlights der Türkei repräsentieren. Die Prognose von über zwei Millionen Passagieren im Jahr 2025 unterstreicht die wachsende Bedeutung der Region für den globalen Kreuzfahrttourismus.