Klimawandel bedroht Europas berühmte Skigebiete: Fünf alpine Zentren müssen schließen

04.11.2024 – 15:30 Uhr

Die bekanntesten Skigebiete Europas, lange Zeit beliebte Reiseziele des internationalen Jetsets, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und der damit verbundenen Erderwärmung können viele Skigebiete nicht mehr die für den Skibetrieb notwendigen Schneemengen garantieren. In der Folge haben kürzlich fünf bekannte Skigebiete in Frankreich, der Schweiz und Deutschland ihre dauerhafte Schließung angekündigt.

Allein in Frankreich mussten in den letzten 50 Jahren mehr als 180 Skigebiete schließen. Die jüngsten Schließungen betreffen fünf traditionsreiche Zentren, die vor allem bei internationalen Urlaubern sehr beliebt waren. Aufgrund des akuten Schneemangels wird die Zahl der Skigebiete jedoch weiter deutlich zurückgehen.

Betroffen ist unter anderem das französische Skigebiet Le Grand Puy, das seine 24 Pistenkilometer schließen musste. Auch die Alpe du Grand Serre in der Nähe von Grenoble hat den Skibetrieb eingestellt und hinterlässt leere Pisten von 50 Kilometern Länge. Rund 200 Beschäftigte haben ihren Arbeitsplatz verloren, der Abbau der Lifte hat bereits begonnen.

Millioneninvestitionen und vergebliche Hoffnungen

In Deutschland musste kürzlich das Skigebiet Jenner am Königssee im bayerischen Berchtesgadener Land schließen, nachdem dort erst vor einem Jahr Investitionen in Millionenhöhe getätigt worden waren. Doch auch die modernisierten Anlagen können die fehlenden Schneetage nicht mehr ausgleichen und der Skibetrieb musste eingestellt werden.

Auch in der Schweiz und in Österreich kämpfen viele Skigebiete mit den gleichen Herausforderungen und sehen sich gezwungen, den Skibetrieb einzustellen.

Verlagerung auf Alternativen wie Trekking

Am stärksten betroffen scheint der französische Teil der Alpen zu sein. Im Jura hat das Skigebiet Metabief beschlossen, rund 30 Prozent seiner 27 Pisten zu schließen. Statt auf Skiurlaub setzt die Region nun verstärkt auf Alternativen wie Trekking, um den Tourismus anzukurbeln.

Auch das französische Skigebiet La Sambuy, eine beliebte Destination in den Alpen, hat seine Schließung angekündigt. Ständig sinkende Schneemengen und rückläufige Touristenzahlen machen den Betrieb dieser Anlagen wirtschaftlich unrentabel.

Der Klimawandel hinterlässt bereits heute deutliche Spuren in den Skigebieten Europas. Schließungen, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar schienen, werden immer häufiger Realität. Regionen, die traditionell vom Wintersport gelebt haben, müssen sich neuen Herausforderungen stellen und alternative touristische Angebote entwickeln. Ob dieser Wandel langfristig gelingen kann, bleibt abzuwarten und die Sorge um den Fortbestand des alpinen Tourismus wächst.