Ein Gericht in Istanbul hat einen Mann zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt, weil er gewaltsam in einen abgesperrten Bereich der Hagia Sophia eingedrungen und die Tür beschädigt hatte. Die Anklage warf dem Beschuldigten Atıf K. vor, sich unbefugt Zugang zu einem nicht öffentlichen Teil der historischen Moschee verschafft und dabei Eigentum beschädigt zu haben.
Urteil und Strafmaß
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe zwischen einem Jahr und sechs Monaten bis zu fünf Jahren gefordert – unter anderem wegen “Schändung eines Gebetsortes” und “Verletzung der Unverletzlichkeit einer Wohnung”.
Das Gericht befand den Angeklagten für schuldig, einen religiösen Ort beschädigt zu haben, sprach ihn jedoch vom Vorwurf des Eindringens in eine private Wohnstätte frei, da die rechtlichen Voraussetzungen für diesen Tatbestand nicht erfüllt seien.
Die Hagia Sophia, die 2020 erneut in eine Moschee umgewandelt wurde, bleibt ein bedeutendes historisches und religiöses Wahrzeichen und wird streng überwacht.