Nachdem ein Tauchlehrer vor der Istanbuler Küste von Zeytinburnu einen Delfin, der seinen toten Partner an Land schleppte, mit der Handykamera einfing, wurde der Vorfall Teil einer wissenschaftlichen Studie. Das Verhalten, von dem Wissenschaftler annehmen, dass es sich um ein soziales Ritual handeln könne, sei bisher bei 24 verschiedenen Delfin- und Walarten in den Weltmeeren in insgesamt 96 Fällen beobachtet worden. Der Delfin habe seinen toten Gefährten über sechs Tage nicht aus den Augen gelassen, und ihn letzten Endes an die Küste gebracht.
Assoc. Prof. Arda Tonay von der Universität Istanbul und Vizepräsident der Türkischen Stiftung für Meeresforschung erklärte, dass dies ein sehr interessanter Vorfall aus wissenschaftlicher Sicht sei. Solch ein Verhalten sei zuvor noch nicht dokumentiert worden. Die Studie wurde im “Journal of the Black Sea/Mediterranean Environment”, einer wissenschaftlichen Zeitschrift, veröffentlicht.
Die genauen Gründe, warum der Delfin den toten Artgenossen an den Strand brachte, sind noch unklar. Es wird vermutet, dass es sich um ein soziales oder rituelles Verhalten handeln könnte. Weitere Untersuchungen sind jedoch erforderlich, um diese Vermutungen zu bestätigen. Das Verhalten von Delfinen und Walen ist bereits Gegenstand verschiedener wissenschaftlicher Studien, da sie als hochintelligente Tiere betrachtet werden.
