Rückblickend auf den Tourismussektor hinterlässt das vergangene Jahr 2023 zwiespältige Eindrücke. Obwohl es überwiegend positive Entwicklungen gab, wurden die wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht außer Acht gelassen und spiegelten sich in zahlreichen Insolvenzen und Zwangsversteigerungen wider.
Besonders betroffen von den wirtschaftlichen Turbulenzen waren die Unterkunftseinrichtungen, die sich vermehrt im ganzen Land in einem Konkursverfahren oder einer Zwangsversteigerung wiederfanden. Nicht nur große Hotelketten, sondern auch kleinere Betriebe jeder Art und Klasse sahen sich aus verschiedenen Gründen gezwungen, drastische Schritte zu unternehmen.
Im Verlauf des Jahres 2023 wurden 13 Hotels insolvent, während 24 weitere zwangsversteigert wurden. Obwohl die Zahl der zwangsversteigerten Unterkunftseinrichtungen im Vergleich zum Vorjahr halbiert wurde, war der monatliche Rhythmus von zwei Zwangsversteigerungen ein beunruhigender Trend. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 42 Unterkunftseinrichtungen zwangsversteigert.
Seit 2018 hat sich die Gesamtzahl der insolventen Hotels bis 2023 auf 307 erhöht. Den Höhepunkt erreichte diese Entwicklung im Jahr 2019 mit 111 insolventen Hotels. Nach dem Ende der Insolvenzwelle in den Jahren 2018 und 2019 gab es im Jahr 2023 erneut Aktivitäten in diesem Bereich. Branchenvertreter sprechen von durchschnittlichen Kosten von rund 3 Millionen TL (91.307 Euro) für den Insolvenzprozess. Viele Unternehmen haben sich aufgrund der hohen finanziellen Belastung gegen das Risiko entschieden und stattdessen alternative Wege wie Firmenschließung, Liquidation oder Umfirmierung gewählt.