Illegaler Wildtierhandel: Mann mit Hunderten Vogelspinnen an Flughafen in Peru erwischt

23.11.2024 – 15:00 Uhr

Ein ungewöhnlicher Fall hat am Flughafen Jorge Chávez in der peruanischen Hauptstadt Lima für Schlagzeilen gesorgt: Ein 28-jähriger Südkoreaner wurde dabei erwischt, wie er hunderte exotische Tiere illegal außer Landes bringen wollte.

Nach Angaben der peruanischen Forst- und Wildtierbehörde hatte der Mann insgesamt 35 ausgewachsene Vogelspinnen, 285 junge Vogelspinnen, 110 Hundertfüßer und neun Munitionsameisen bei sich. Die Tiere befanden sich in Plastikbehältern, die mit Klebeband und Gurten direkt an seinem Körper befestigt waren.

Verdacht durch auffällige Schwellung

Der Vorfall ereignete sich, als der Mann über Frankreich nach Südkorea reisen wollte. Das Sicherheitspersonal am Flughafen bemerkte eine ungewöhnliche Schwellung an seinem Bauch und wurde misstrauisch. Eine genauere Untersuchung brachte schließlich den skurrilen Fund ans Licht.

Nach Angaben der Behörden stammen die beschlagnahmten Tiere aus der Amazonasregion Perus. Besonders beunruhigend: Viele der gefangenen Vogelspinnen gehören zu Arten, die vom Aussterben bedroht sind.

Milliardengeschäft mit illegalem Wildtierhandel

Walter Silva von der peruanischen Wildtierbehörde erklärte, dass der Schmuggel Teil des weltweiten Schwarzmarktes für Wildtiere ist, dessen Wert auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt wird. Exotische Tiere wie Vogelspinnen sind bei Sammlern und in der traditionellen Medizin begehrt. Vor allem in der Vorweihnachtszeit nimmt der Handel mit solchen Tieren deutlich zu.

Laut Silva werden Vogelspinnen von Sammlern als “langfristige Investition” betrachtet, während Hundertfüßer beispielsweise in der traditionellen Medizin verwendet werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen betrifft der illegale Handel jährlich mehr als 4.000 Tier- und Pflanzenarten und erzielt einen geschätzten Umsatz von 30 bis 43 Milliarden Dollar. Besonders betroffen sind Länder mit großer biologischer Vielfalt, aber schwacher Wirtschaft wie Peru. Die Tiere werden vor allem nach Europa und in die USA geschmuggelt.

Der südkoreanische Schmuggler wurde festgenommen und muss nun mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Die beschlagnahmten Tiere werden von Experten untersucht, um ihren Gesundheitszustand zu beurteilen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen einzuleiten.