Ein Vorfall in einem Hotel in Venedig hat drei junge türkische Touristinnen in Angst und Schrecken versetzt. Die Frauen, die über die bekannte Buchungsplattform Booking.com ein Hotel für zwei Nächte gebucht hatten, fanden vor Ort unzumutbare Bedingungen vor. Als sie versuchten, die Reservierung zu stornieren, seien sie vom Hotelbesitzer 30 Minuten lang festgehalten, bedroht und gezwungen worden, 135 Euro für eine Nacht zu bezahlen.
Nach ihrer Ankunft in Venedig stellten die Touristinnen fest, dass das gebuchte Hotel nicht dem auf der Buchungsplattform beschriebenen entsprach. Sie beschlossen, die Buchung zu stornieren. Doch was dann geschah, beschreibt eine der Betroffenen als „Albtraum“. Der Hotelbesitzer habe die Frauen eingesperrt, die Tür verriegelt und sie massiv bedroht. Ihre Taschen seien ihnen gewaltsam abgenommen worden und der Besitzer habe sie zur Zahlung gezwungen, bevor er sie gehen ließ. Die Frauen wurden in einem Teil des Gebäudes ohne Internet- oder Telefonverbindung festgehalten, was es ihnen unmöglich machte, Hilfe zu holen.
Diskriminierung und Bedrohung
Neben der körperlichen Bedrohung und der Nötigung zur Zahlung berichtete sie, dass der Hotelbesitzer türkische Gäste beleidigt habe. „Er beleidigte Türken und behandelte uns wie Kriminelle“, sagte sie. Die Frauen hatten keine andere Wahl, als die geforderte Summe zu zahlen, um aus der Situation herauszukommen. In einem Interview mit der türkischen Nachrichtenseite Sabah.com.tr forderte sie, dass das Hotel von Booking.com entfernt werden müsse. Sie betonte, dass es nicht das erste Mal sei, dass Gäste ähnliche Erfahrungen mit diesem Hotel gemacht hätten. „Die Buchungsplattform sollte solche Hotels besser überprüfen und bei Verstößen rigoros vorgehen“, so die junge Frau.
Zudem äußerte sie den Verdacht, dass der Hotelbesitzer Steuern hinterzogen habe, da die Bezahlung nicht über die Plattform, sondern bar vor Ort erfolgt sei.
Keine Hilfe von der Polizei
Nach dem Vorfall wandten sich die Touristinnen an die örtliche Polizei, stießen aber auf weitere Hindernisse. Nach Angaben der Touristin erklärten die Beamten, dass ein offizielles Verfahren kompliziert und langwierig sei. Außerdem hätten die Frauen die Polizei direkt während des Vorfalls rufen müssen. Da ein solches Verfahren auch die Rückkehr nach Italien erfordert hätte, entschieden sich die Betroffenen, keine Anzeige zu erstatten.
Abschließend warnte sie andere türkische Reisende vor möglichen Gefahren bei der Buchung von Unterkünften in Italien. Sie riet dazu, die Bewertungen genau zu prüfen und bei Unstimmigkeiten sofort den Kundenservice der Buchungsplattform zu kontaktieren.