Griechenland kündigt Wirtschaftshilfen für Erdbebeninseln an

18.02.2025 – 6:40 Uhr

Die griechische Regierung hat Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen und Arbeitnehmern auf Santorini und umliegenden Inseln angekündigt, die seit Ende Januar von Tausenden Erdbeben erschüttert wurden.

Wirtschaftliche Folgen der anhaltenden Erdbebenserie

Laut der Universität Athen wurden zwischen dem 26. Januar und dem 9. Februar über 14.000 Erschütterungen im Meer zwischen Santorini, Amorgos, Ios und Anafi registriert. Obwohl es bislang keine Schäden oder Verletzten gab, leidet insbesondere die Tourismusbranche stark unter den Auswirkungen.

Ein lokaler Geschäftsmann erklärte gegenüber Skai TV, dass sich die Zahl der Touristen drastisch verringert habe. „Normalerweise sind die Geschäfte um diese Jahreszeit voller Menschen von den Kreuzfahrtschiffen. Jetzt wird sich aber keine Reederei trauen, ein Schiff hierherzubringen.“

Santorini, eines der beliebtesten Reiseziele Griechenlands, zog 2023 rund 3,4 Millionen Besucher an, darunter mehr als eine Million Kreuzfahrtpassagiere.

Finanzielle Unterstützung für Unternehmen und Arbeitnehmer

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis erklärte in einem Social-Media-Post, dass die Erdbeben finanzielle Einbußen für Unternehmen und Beschäftigte verursachen.

Um diese abzumildern, dürfen alle Unternehmen auf Santorini und Amorgos ihre Gehaltszahlungen vom 1. Februar bis zum 3. März 2025 aussetzen. Arbeitnehmer, deren Arbeitsverträge pausieren, erhalten eine Sonderentschädigung von 534 Euro für 30 Tage, sofern ihre Arbeitgeber sich verpflichten, die Arbeitsplätze zu erhalten.

„Wir werden unseren Inselbewohnern so lange und so umfassend wie nötig zur Seite stehen“, versicherte Mitsotakis.

Schulschließungen und Bevölkerungsrückgang

Mitsotakis kündigte außerdem an, dass Schulen in Thira (Santorini), Ios, Anafi und Amorgos bis zum 21. Februar geschlossen bleiben. Die Schulen wurden bereits vor zwei Wochen aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Ein Großteil der fast 16.000 Einwohner Santorinis hat die Insel mittlerweile verlassen. Amorgos mit weniger als 2.000 Einwohnern gilt aufgrund seines felsigen Geländes als weniger gefährdet.

Tourismusministerin sichert Unterstützung zu

Tourismusministerin Olga Kefalogianni traf sich mit Vertreterinnen und Vertretern des Tourismussektors, um eine Strategie zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu entwickeln.

„Santorini ist ein ikonisches griechisches Reiseziel, und es ist unsere Priorität, seine Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, betonte sie.