Ein Flugzeug der Delta Air Lines mit 80 Personen an Bord ist am Montag am Hauptflughafen von Toronto verunglückt und dabei auf den Kopf gekippt. Mindestens 18 Menschen wurden verletzt, Todesopfer gab es jedoch nicht. Der Flug Endeavor Air 4819 mit 76 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern war aus Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota gekommen und sollte in Toronto landen. Die Ursache des Unfalls oder wie das Flugzeug auf dem Kopf landete, ist bisher unklar. Laut dem Feuerwehrchef des Flughafens war die Landebahn trocken und es gab keine Seitenwinde, weshalb über die Gründe nicht spekuliert werden solle.
Nach Angaben der Rettungskräfte wurden drei Personen schwer verletzt, darunter ein Kind, ein Mann in den Sechzigern und eine Frau in den Vierzigern. Alle Verletzten wurden mit Rettungswagen oder Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Bilder in den sozialen Medien zeigten Passagiere, die sich von dem umgestürzten Flugzeug entfernten, während starke Windböen und Schnee die Sicht erschwerten. Feuerwehrleute löschten das Flugzeug mit Wasser, während Rauch aus dem Rumpf aufstieg und noch Menschen ausstiegen.
Keine anderen Maschinen beteiligt
Die Flughafenleitung erklärte, dass keine anderen Maschinen an dem Vorfall beteiligt waren und lobte die schnelle Reaktion der Rettungskräfte, die innerhalb weniger Minuten vor Ort waren und die Evakuierung vornahmen. Einige Passagiere konnten bereits mit ihren Angehörigen wiedervereint werden. Nach dem Unfall wurden alle Flüge am Flughafen ausgesetzt, bis der Betrieb zwei Stunden später wieder aufgenommen wurde. Reisende mussten mit erheblichen Verspätungen rechnen.
Ein Passagier veröffentlichte ein Video vom Unfallort und berichtete, dass das Flugzeug auf dem Kopf liege, die meisten Menschen aber in Sicherheit seien. Delta Air Lines bestätigte, dass es sich um einen schwerwiegenden Vorfall handle, betonte aber, dass es keine Todesfälle gebe. Firmenchef Ed Bastian sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus.
Schwerer Schneesturm über Ostkanada
Ein schwerer Schneesturm hatte Ostkanada am Sonntag getroffen, und obwohl der Schneefall aufgehört hatte, sorgten eisige Temperaturen und starke Winde am Montag weiterhin für schwierige Bedingungen in Toronto. An diesem Tag sollten mehr als 130.000 Reisende auf rund 1.000 Flügen den Flughafen passieren. Kanadas Verkehrsministerin Anita Anand bestätigte, dass sich 80 Menschen an Bord befanden und sie den Vorfall genau verfolge. Der Premier von Ontario, Doug Ford, zeigte sich erleichtert, dass es keine Todesopfer gab.
Die kanadische Transportsicherheitsbehörde entsandte ein Ermittlungsteam an den Unfallort, unterstützt von der US-Luftfahrtbehörde FAA, die ebenfalls Fachleute schickte. Der Unfall reiht sich in eine Serie jüngster Luftfahrtvorfälle in Nordamerika ein, darunter eine Kollision eines US-Armeehelikopters mit einem Passagierflugzeug in Washington, bei der 67 Menschen starben, sowie der Absturz eines medizinischen Transportflugzeugs in Philadelphia mit sieben Toten.