Europäische Städte verschärfen Regeln: Bikinis und Alkohol bald tabu?

Der Domplatz in Mailand (Bildquelle: Pexels.com)
Der Domplatz in Mailand (Bildquelle: Pexels.com)
08.05.2024 – 12:30 Uhr

Europäische Städte ergreifen zunehmend drastische Maßnahmen, um übermäßige Touristenströme zu kontrollieren und störende Aktivitäten für Einheimische zu minimieren. Italien, Spanien und die Niederlande stehen bei diesen Bemühungen an vorderster Front und führen neue Regelungen ein, um das städtische Leben für ihre Einwohner angenehmer zu gestalten. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem Eintrittsgelder, das Spazierengehen in Bikini und Boxershorts und auch der Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen.

In Mailand hat die Stadtverwaltung im Rahmen ihrer Bemühungen zur Regulierung des Nachtlebens den Verkauf von Getränken in Glas- und Dosenverpackungen zu bestimmten Zeiten verboten. Begründet wurde diese Maßnahme mit den zunehmenden Beschwerden der Anwohner über Lärm und Belästigung durch nächtliche Aktivitäten. Zwölf touristische Zonen, darunter der Domplatz und das Friedenstor, sind von der Regelung betroffen, die bis zum 1. Juni getestet wird.

In der italienischen Region Venetien plant die Stadtverwaltung von Lignano, das Spazierengehen in Bikini und Boxershorts zu verbieten. Die Maßnahme wird mit dem Schutz der “Ehre der Stadt” begründet und sieht bei Verstößen Geldbußen zwischen 25 und 500 Euro vor.

Auch in Spanien werden strenge Maßnahmen ergriffen, um störende Aktivitäten einzudämmen. Die Tourismusbehörde der Balearen hat beschlossen, den Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen zu verbieten, um das Fehlverhalten von Touristen zu bekämpfen.

Darüber hinaus erheben einige Städte Eintrittsgelder, um die Besucherströme zu kontrollieren. Venedig hat bereits eine Eintrittsgebühr für Touristen eingeführt und die Region Toledo in Spanien plant ähnliche Maßnahmen. Diese Gebühren sollen den Zustrom von Tagesbesuchern regulieren und sicherstellen, dass diese einen positiven Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten.

Schließlich fordert die Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema, neue Regelungen zur Regulierung des Drogenhandels, da sich die Niederlande zunehmend zu einem Drogenland entwickelt. Halsema betont die Notwendigkeit staatlicher Kontrolle über den Verkauf von Kokain, um den verheerenden Auswirkungen des Drogenhandels entgegenzuwirken.