Die Türkei hat am Dienstag im strömenden Regen von Leipzig Revanche für die herbe 1:6-Vorbereitungsklatsche gegen Österreich genommen. Die Fußball-Europameisterschaft sorgt immer wieder für Überraschungen und im Achtelfinale dieser EM war es die Türkei, die den Geheimfavoriten Österreich aus dem Turnier warf. In einem aufopferungsvollen Kampfspiel konnte die Milli Takim einen 2:1-Vorsprung – zwei Kopfballtore nach Eckbällen durch Arda Güler von Merih Demiral und einem Gegentor von Michael Gregoritsch – über die Zeit retten und zieht ins Viertelfinale der Euro 2024 ein. Dort trifft das Team von Vincenzo Montella am kommenden Samstag (6. Juli, 21.00 Uhr MESZ) auf Holland, das sein Achtelfinalspiel gegen Rumänien sicher mit 3:0 gewinnen konnte.
Dramatischer Beginn und frühes Tor gegen Geheimfavorit Österreich
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Schon in der ersten Minute konnte die Türkei in Führung gehen. Nach einer Ecke von Arda Güler nutzte Merih Demiral eine unglückliche Defensivaktion der Österreicher und erzielte nach nur 57 Sekunden das früheste Tor in der K.o.-Runde einer Europameisterschaft. Die Österreicher, sichtlich geschockt, versuchten sofort zu antworten. Baumgartner verfehlte knapp das Tor (3.) und eine Ecke von Schmid wäre beinahe ins Netz getrudelt (6.). Doch nach dieser stürmischen Anfangsphase beruhigte sich das Spiel etwas, sehr zur Freude der türkischen Mannschaft.
Überzeugende Arbeit auf dem Platz – Disziplinierte Defensive der Türkei
Österreich hatte es schwer gegen die stabil stehende türkische Defensive. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick konnte bis zur Pause keine klaren Torchancen mehr herausspielen. Die Türken hingegen überzeugten mit einer disziplinierten und konzentrierten ersten Hälfte und hätten durch Demiral beinahe das zweite Tor erzielt (25.). Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die Katakomben von Leipzig.
Doppelschlag von Demiral, Hoffnung durch Gregoritsch
Nach der Halbzeit brachte Rangnick mit Prass und Gregoritsch frischen Wind ins Spiel. Arnautovic hatte eine vielversprechende Gelegenheit, scheiterte jedoch an Türkeis Torhüter Günok (51.), und Laimer setzte den Ball knapp vorbei (53.). In dieser Phase kam jedoch der nächste Schock für Österreich: Wieder war es Demiral, der nach einer Ecke von Güler per Kopf traf und auf 2:0 erhöhte (59.).
Doch Österreich gab nicht auf. Nach einer Ecke von rechts verlängerte Posch den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Gregoritsch den Fuß hinhielt und auf 1:2 verkürzte (66.). Die Alpenrepublik schöpfte neuen Mut und warf alles nach vorne, doch die Türkei verteidigte mit Herz und setzte auf Konter.
Furiose Schlussphase und der große Erfolg der Türkei
In der dramatischen Schlussphase hätten die Türken beinahe durch Baris Yilmaz auf 3:1 erhöht, doch sein Schuss ging knapp vorbei (90.+4). Österreich bekam noch eine letzte große Chance zum Ausgleich, doch Günok parierte Baumgartners Kopfball überragend (90.+5). Sekunden später ertönte der Schlusspfiff und der Jubel der türkischen Mannschaft kannte keine Grenzen.
Mit diesem Sieg zieht die Türkei ins Viertelfinale ein, wo sie am Samstag (21 Uhr) in Berlin auf die Niederlande treffen wird. Es war ein beeindruckender und verdienter Erfolg, der die Türkei weiter von ihrem EM-Traum träumen lässt. Dieser Sieg war nicht nur ein Beweis für die Stärke und das Potenzial der türkischen Mannschaft, sondern auch für den taktischen Scharfsinn von Trainer Vincenzo Montella. Ein großer Erfolg für die Türkei und ein weiterer spannender Höhepunkt in dieser Europameisterschaft!