Türkei scheitert nach epischem Kampf im Viertelfinale

EURO 2024: Holland dreht das Viertelfinale gegen die Türkei in sechs Minuten

06.07.2024 – 23:41 Uhr

Die Türkei kann erhobenen Hauptes von der Bühne der EURO 2024 abtreten. Gegen den Favoriten Holland fehlte der Milli Takim das berühmte Quäntchen Glück, um den knappen Vorsprung von 1:0 durch Samet Akaydin aus der 35. Spielminute nach Vorarbeit von Arda Güler über die Zeit zu retten. In den zweiten 45 Minuten drehte die Elftal aus den Niederlanden das Spiel binnen sechs Minuten.

Zuerst traf Stefan de Vrij per Kopfball nach Vorarbeit von Memphis Depay in der 70. Minute zum 1:1 und dann war es ein Eigentor von Mert Müldür, der von Cody Gakpo in der 76. Minute zum 2:1 angeschossen wurde. Den knappen Vorsprung brachte Holland über die Zeit, obwohl die Türkei alles nach vorne warf, das 2:2 förmlich in der Berliner Abendluft lag. Nun trifft die Elftal im Halbfinale am 10. Juli im Signal-Iduna-Park von Dortmund auf England, das im Elfmeterschießen die Schweiz mit 5:3 besiegte.

 

 

Ein Hexenkessel in Berlin

Schon vor dem Anpfiff verwandelten die türkischen Fans das Stadion in einen Hexenkessel. Die Unterstützung von den Rängen war ohrenbetäubend und verlieh der türkischen Mannschaft einen spürbaren Motivationsschub. Die Atmosphäre war elektrisierend, und es schien, als könnten die Fans ihre Mannschaft zu einer Überraschung gegen die favorisierten Niederlande tragen.

 

 

Die erste Halbzeit – Türkei kämpft sich ins Spiel

Zu Beginn des Spiels dominierten die Niederlande das Geschehen. Bereits nach einer Minute setzte Memphis Depay den ersten Warnschuss ab. Doch die Türkei hielt im kompakten 5-4-1-System tapfer dagegen. In der elften Minute kam Salih Özcan zum ersten türkischen Abschluss, der Ball ging jedoch über das Tor.

Mit zunehmender Spieldauer fand die Türkei besser ins Spiel und erzeugte insbesondere nach Standardsituationen Gefahr. Nach einer Ecke in der 35. Minute köpfte Akaydin den Ball ins Netz und brachte die Türkei mit 1:0 in Führung. Bis zur Halbzeitpause schafften es die Niederlande nicht, auf diesen Rückschlag zu reagieren. Die türkische Defensive stand solide und ließ kaum Chancen zu.

 

 

Zweite Halbzeit – Dramatischer Wendepunkt für die Niederlande

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Niederlande den Druck, aber es mangelte ihnen weiterhin an Durchschlagskraft. Wout Weghorst, der eingewechselt wurde, sorgte für mehr Präsenz im Angriff, doch die türkische Defensive verteidigte leidenschaftlich. In der 57. Minute zeigte Arda Güler erneut seine Klasse und traf mit einem Freistoß den Pfosten.

In der 70. Minute gelang den Niederlanden dann der Ausgleich. Nach einer Ecke köpfte Stefan de Vrij den Ball wuchtig ins Tor. Nur sechs Minuten später erzielte Mert Müldür unglücklich ein Eigentor, als er in einem Zweikampf mit Cody Gakpo den Ball ins eigene Netz beförderte.

 

 

Epische Schlussviertelstunde – Türkei kämpft bis zum Schluss

Trotz des Rückstands gab die Türkei nicht auf und drängte auf den Ausgleich. In der 85. Minute hatte die Mannschaft von Vincenzo Montella eine Doppelchance, doch die niederländische Defensive blockierte alle Versuche. In der Nachspielzeit verhinderte ein sensationeller Reflex von Torhüter Verbruggen gegen Kilicsoy den Ausgleich.

 

Die Türkei konnte erhobenen Hauptes das Stadion verlassen

Nach dem Schlusspfiff lagen die türkischen Spieler enttäuscht am Boden, doch sie konnten stolz auf ihre Leistung sein. Trotz zahlreicher Rückschläge und Sperren hatte die Türkei eine kämpferische und taktisch disziplinierte Vorstellung gezeigt. Die Niederlande feiern nun den Einzug ins Halbfinale und träumen von ihrem zweiten EM-Titel nach 1988, während die Türkei sich mit erhobenem Haupt verabschiedet.

Die Türkei kann auf diese Leistung aufbauen, wenn es im September in der Nations League weitergeht. Mit der gezeigten Einstellung und den leidenschaftlichen Fans im Rücken wird die Mannschaft von Vincenzo Montella weiterhin ein ernstzunehmender Gegner auf internationaler Bühne sein.