Kübra Keskin, die erste behinderte Rallyefahrerin der Türkei, wird das Land bei der Rallye Roma Di Capitale, einem Rennen der Rallye-Europameisterschaft, vertreten, der vom 26. bis 28. Juli in Italien stattfindet. Keskin brach sich vor 20 Jahren bei einem Sturz aus dem dritten Stock eines Gebäudes das Genick und erlitt dabei eine Rückenmarksverletzung, die sie auf einen Rollstuhl angewiesen machte. Nach dem Unfall stärkte sie ihre Arme und ihren Oberkörper mit Hilfe rigoroser Rehabilitationsübungen.
Mit 18 Jahren erhielt sie ihren Führerschein, ohne zu ahnen, dass dies der Beginn eines langen Weges sein würde. Als eine der beiden einzigen Fahrerinnen der Welt, die nach einer Rückenmarksverletzung Rallye fahren können, wird Keskin nun als einzige Fahrerin mit einer Behinderung an der Rallye-Europameisterschaft teilnehmen.
Keskin wies darauf hin, dass sie beim Fahren an ihre Grenzen stieß und ihre wahre Identität entdeckte: „Der schwierige Prozess, den ich nach meiner Rückenmarksverletzung im Jahr 2004 durchlaufen habe, hat mich nicht aufgehalten, sondern stärker und entschlossener gemacht. Ich hatte schon als kleines Kind ein brennendes Verlangen nach Geschwindigkeit und Wettbewerb. Dieser Wunsch hat mich natürlich dazu gebracht, mich für den Rallyesport zu interessieren.”
“Bei der türkischen Bergmeisterschaft 2023 belegte ich den ersten Platz bei den Frauen in meiner Klasse. Als einzige teilnehmende behinderte Fahrerin freue ich mich unglaublich, unser Land nun in der Rallye-Europameisterschaft zu vertreten“, erklärte sie weiter.