Die seismische Aktivität in der Ägäis hält unvermindert an. Seit dem 26. Januar wurden mehr als 9.000 Erdbeben rund um die griechische Insel Santorini registriert. In der Nacht zum 10. Februar kam es zu einer neuen Erdbebenserie, bei der vier Erdstöße kurz nacheinander auftraten. Um 22:05 Uhr ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,1 vor der griechischen Kykladen-Insel Amorgos, 125 Kilometer von der Küste Bodrums. Das Beben war auch in Izmir und Aydın leicht zu spüren . Nur zehn Minuten zuvor wurde bereits ein Beben mit 4,6 gemessen. In den darauffolgenden Stunden folgten drei weitere Beben mit 4,5, 4,3 und 4,4 auf der Richterskala.
Die Erdbeben fanden in einer Tiefe von sieben Kilometern statt, was die Erschütterungen an der Oberfläche verstärkte. Laut der Katastrophen- und Notfallmanagementbehörde (AFAD) setzt sich die seismische Aktivität fort, weshalb die Bevölkerung per SMS und mobile Sirenen gewarnt wird.
Angespannte Lage auf Santorini
Die Situation auf Santorini bleibt kritisch. In den letzten zwei Wochen wurden über 9.000 Erdbeben verzeichnet, was in der Bevölkerung große Besorgnis auslöst. Viele Bewohner haben die Insel verlassen, sodass die einst 15.000 Einwohner zählende Bevölkerung stark geschrumpft ist.
Griechische Medien vergleichen die ständige Erdbebenaktivität mit der mythologischen Vorstellung des gefangenen Riesen Enkelados, dessen Atem die Erde erbeben lässt.
Experten warnen vor stärkeren Beben und Tsunami-Gefahr
Der Geologie- und Katastrophenschutzexperte Efthimios Lekkas hält drei Szenarien für möglich. Die erste Möglichkeit wäre eine schrittweise Abschwächung der seismischen Aktivität. Die zweite Möglichkeit besteht in einem stärkeren Erdbeben, während das dritte und bedrohlichste Szenario ein Beben der Stärke 6,0 oder mehr vorsieht.
Laut Lekkas könnte ein Erdbeben dieser Größenordnung erhebliche Auswirkungen auf Santorini haben und möglicherweise einen Tsunami auslösen. Die Behörden beobachten die Lage genau, da weitere Erschütterungen erwartet werden.