Der türkische Energieerzeuger Enerjisa Üretim hat mit dem deutschen Windkraftanlagenhersteller Nordex Group ein umfassendes Abkommen über die Lieferung, Installation und Wartung von Windturbinen geschlossen. Die Vereinbarung wurde im Rahmen der WindEurope 2025 in Dänemark unterzeichnet und betrifft zwei Großprojekte im Rahmen des türkischen YEKA-Programms (Yenilenebilir Enerji Kaynak Alanları).
410 MW in Edirne und 340 MW in Balkaya
Konkret geht es um zwei Windparks – einen mit 410 Megawatt in Edirne und einen weiteren mit 340 Megawatt in Balkaya. Für diese Projekte wird Nordex insgesamt 108 Turbinen liefern, die größtenteils in der Türkei produziert werden. Die Fertigstellung beider Anlagen ist für 2027 geplant.
Die erwartete Gesamtleistung der beiden Windparks entspricht dem Stromverbrauch von rund 1,2 Millionen Haushalten pro Jahr. Zudem sollen sie helfen, jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen zu vermeiden.
Ein Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit
Enerjisa Üretim-CEO İhsan Erbil Bayçöl betonte:
„Diese strategische Partnerschaft mit Nordex stärkt nicht nur unsere Erzeugungskapazität, sondern auch die lokale Fertigung und Beschäftigung. Sie geht über die Lieferung von Turbinen hinaus und umfasst auch Forschung & Entwicklung, Technologietransfer und digitale Innovationen.“
Mit aktuell 29 Kraftwerken und einer installierten Kapazität von rund 4.000 MW deckt Enerjisa Üretim derzeit etwa 4,2 % des türkischen Strombedarfs ab. Bis Ende 2028 soll die Kapazität auf 6.250 MW steigen.
Nordex setzt auf lokale Fertigung
Auch Ender Özatay, Vice President Nordex Türkei und Mittlerer Osten, äußerte sich zur Zusammenarbeit:
„Wir werden die meisten Komponenten der Turbinen lokal in der Türkei fertigen – im Einklang mit den YEKA-Vorgaben zur lokalen Wertschöpfung. Das bedeutet konkrete Impulse für den Arbeitsmarkt und die technologische Eigenständigkeit der Türkei.“
Mit dieser Kooperation unterstreicht die Türkei ihren Anspruch, nicht nur Windenergie zu nutzen, sondern sich als globaler Technologie- und Produktionsstandort im Bereich der erneuerbaren Energien zu positionieren.