Droht der Türkei ein eisiger Winter? Experte warnt vor Kältewelle und Schneefall

11.11.2024 – 17:00 Uhr

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und die Temperaturen sinken – viele fragen sich, ob die Türkei in diesem Winter eisige Kälte und Schnee erwartet. Während die türkische Wetterbehörde noch keine endgültigen Daten veröffentlicht hat, sorgen die Prognosen des Meteorologen Dr. Güven Özdemir von der Istanbul Aydın Universität für Aufsehen.

Laut Özdemir ist in den kommenden Monaten mit einem kalten und schneereichen Winter in Istanbul und der gesamten Türkei zu rechnen. Vor allem in der zweiten Novemberhälfte könne sich die Wetterlage drastisch ändern.

Schneefall am Wochenende?

Bereits am kommenden Wochenende könnte es in einigen Regionen der Türkei zu Schneefällen kommen. Özdemir betont, dass vor allem in den höher gelegenen Regionen am Schwarzen Meer – darunter Sinop, Kastamonu, Ordu, Giresun, Trabzon, Rize und Artvin – mit intensiven Schneefällen zu rechnen sei. „Die Temperaturen liegen derzeit unter den jahreszeitlichen Durchschnittswerten“, sagt der Experte. „Bisher haben uns aber nur kurzfristige Niederschlagssysteme erreicht, die vor allem entlang der Schwarzmeerküste für Regen gesorgt haben. Wenn sich das Azorenhoch abschwächt und sich stattdessen feuchte Luftmassen durchsetzen, wird sich das ab der zweiten Novemberhälfte ändern“.

Kalter und schneereicher Winter steht bevor

Ein weiterer Aspekt, der auf einen kälteren Winter hindeutet, ist die Abschwächung des sogenannten Polarwirbels. „Der Polarwirbel, ein wetterbestimmendes System, verliert an Stabilität. Dadurch verlangsamt sich der polare Jetstream, was dazu führen kann, dass kalte Polarluft aus dem Norden bis zu uns vordringt“, erklärt Özdemir. Dadurch sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Winter in der Türkei und in Osteuropa insgesamt kälter und schneereicher werde als in den vergangenen Jahren.

Die Bevölkerung sollte sich daher auf mögliche Wetterextreme einstellen. Die Kombination aus sinkenden Temperaturen und den zu erwartenden Schneefällen könnte bereits in den kommenden Wochen für winterliche Stimmung sorgen – möglicherweise intensiver als in den vergangenen Jahren.