Urlaub auf Bali – das klingt nach endlosen Stränden, tropischem Klima und einer erholsamen Auszeit vom Alltag. Doch für Touristen, die den Ablauf ihres Visums ignorieren, kann der Traumurlaub zum Alptraum werden. Wer sein Visum überzieht, muss ab sofort mit drastischen Konsequenzen rechnen: Die indonesische Regierung droht mit bis zu 20 Jahren Haft für diejenigen, die das Land nicht rechtzeitig verlassen.
Bali ist eine der beliebtesten Urlaubsinseln der Welt und zieht jährlich Hunderttausende Touristen an. Viele sind von der paradiesischen Landschaft und der entspannten Atmosphäre so angetan, dass sie länger bleiben wollen, als es ihr Visum erlaubt. Doch damit ist jetzt Schluss: Die indonesische Regierung hat die “Operation Jagratara” gestartet, um Visumsüberschreiter strenger zu verfolgen und rigoros abzuschieben. Allein in diesem Jahr wurden bereits 400 Personen abgeschoben, viele davon von Bali.
Die neuen Regelungen sehen eine drastische Verschärfung der Strafen vor. Wer es nicht schafft, Bali rechtzeitig zu verlassen, muss nicht mehr nur mit einer Geldstrafe oder einer kurzen Haftstrafe rechnen, sondern mit bis zu 20 Jahren Gefängnis. Bisher lagen die Strafen zwischen sechs Monaten und einem Jahr – doch viele Touristen hatten sich bisher darauf verlassen, dass es die Behörden nicht so genau nehmen.
Wie lange darf man bleiben?
Für Reisende nach Bali ist es wichtig, die genauen Bestimmungen zu kennen. Bei der Einreise kann ein Visa on Arrival beantragt werden, das zu einem Aufenthalt von 30 Tagen berechtigt. Dieser Aufenthalt kann einmal um weitere 30 Tage verlängert werden. Danach bleibt nur die Möglichkeit, das Land wieder zu verlassen oder ein neues Visum zu beantragen – zum Beispiel ein Sozial- oder Geschäftsvisum.
Wer sich jedoch nicht daran hält und illegal im Land bleibt, läuft Gefahr, von den Behörden aufgegriffen zu werden. Die Operation “Jagratara” mobilisiert 125 Beamte, die auf der Insel patrouillieren. Sie sind mit Motorrädern und Jeeps unterwegs und – wie Silmy Karim, Generaldirektor der indonesischen Einwanderungsbehörde, betont – auch bewaffnet. Das sei nötig, weil sie es oft mit “gefährlichen, grenzüberschreitenden Kriminellen” zu tun hätten.
Was genau zu langen Haftstrafen führt
Die verschärften Strafen sind aber nicht nur für das Überschreiten der Visumsfrist vorgesehen. Wie das Nachrichtenmagazin Bali Sun berichtet, könnten bis zu zehn Jahre Haft verhängt werden, die um weitere zehn Jahre verlängert werden können – im Extremfall sogar lebenslänglich. Was genau zu einem solch hohen Strafmaß führt, bleibt allerdings unklar. Eine Freiheitsstrafe von mehr als fünf Jahren droht wohl nur denjenigen, die schwerere Straftaten begangen haben.