Deutscher Reiseveranstalter We-Flytour meldet Insolvenz an – 1500 Reisende gestrandet

Symbolbild: Pexels.com/JoshSorenson
Symbolbild: Pexels.com/JoshSorenson
26.11.2024 – 12:00 Uhr

Der Reiseanbieter We-Flytour aus Heilbronn steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Bereits diese Woche soll die Insolvenz formal angemeldet werden. Mehr als 1500 Reisende, die sich derzeit im Ausland befinden, müssen nun mit Unterstützung des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) ihre Rückkehr nach Deutschland organisieren.

Zahlungsprobleme und abgesagte Reisen

Hintergrund der Insolvenz ist ein finanzieller Engpass, ausgelöst durch den plötzlichen Rückzug eines Zahlungsdienstleisters. Wie aus internen Berichten hervorgeht, war es We-Flytour zwei Monate lang nicht möglich, Kundenzahlungen einzuziehen. Trotz ausbleibender Einnahmen wurden weiterhin Leistungen erbracht, was letztlich die Zahlungsunfähigkeit herbeiführte.

Die Folgen sind weitreichend: Zahlreiche Reisen, die für Montag und Dienstag geplant waren, wurden kurzfristig abgesagt. Besonders betroffen sind Pauschalreisen in die Türkei und nach Ägypten. Der DRSF hat inzwischen Schritte eingeleitet, um gestrandete Urlauber sicher zurückzubringen oder die Fortsetzung ihrer Reisen zu ermöglichen.

Pauschalreisende abgesichert – Individualbucher im Nachteil

Für Urlauber, die über We-Flytour eine Pauschalreise gebucht haben, greift der Reisesicherungsfonds. Neben der Organisation von Rückflügen übernimmt der Fonds auch die Erstattung bereits gezahlter Beträge, sobald die laufenden Rettungsmaßnahmen abgeschlossen sind. Kunden, die nur einzelne Leistungen wie Flüge oder Unterkünfte gebucht haben, gehen jedoch leer aus, da der Fonds ausschließlich Pauschalreisen absichert.

Der DRSF stellt zudem Hotlines für Betroffene bereit. Für Reisende in der Türkei wurden spezielle Telefonnummern eingerichtet, während Urlauber aus anderen Ländern oder Deutschland ebenfalls Kontaktmöglichkeiten erhalten haben.

Auswirkungen auf die Reisebranche

Die Insolvenz von We-Flytour reiht sich in eine Serie finanzieller Probleme innerhalb der Tourismusbranche ein. Bereits die jüngste Pleite eines anderen deutschen Reiseanbieters hatte für Aufsehen gesorgt. Branchenkenner warnen vor weiteren Herausforderungen, insbesondere angesichts steigender Kosten und einer zurückhaltenden Nachfrage.

Für die betroffenen Urlauber bleibt zu hoffen, dass die Rückholung und Erstattungen reibungslos verlaufen. Die Insolvenz von We-Flytour verdeutlicht jedoch einmal mehr die Unsicherheiten, die aktuell in der Reisebranche bestehen.