Der kälteste Winter seit 60 Jahren: Extreme Kälte und Schneemassen erwarten die Türkei

05.12.2024 – 15:00 Uhr

Meteorologen schlagen Alarm: Der diesjährige Winter könnte in der Türkei der härteste seit sechs Jahrzehnten werden. Mit Temperaturen von bis zu minus 22 Grad, heftigen Schneefällen und eisigen Winden hat die Kältewelle bereits weite Teile des Landes erfasst. Experten sprechen von einem außergewöhnlichen Wetterphänomen, das die Menschen in den kommenden Wochen auf eine harte Probe stellen wird.

Nach Jahrzehnten vergleichsweise milder Winter erlebt das Land nun einen markanten Kälteeinbruch. In einigen Regionen wurden bereits Rekordtemperaturen unter dem Gefrierpunkt gemessen, begleitet von Schneestürmen und glatten Straßen. Meteorologen warnen, dass die Schneedecke vielerorts tagelang liegen bleiben wird, da die Temperaturen kaum über den Gefrierpunkt steigen.

„Wir stehen vor einem der kältesten Winter der letzten 50 bis 60 Jahre“, sagt Klimaforscher Prof. Dr. Yaşar. Die ungewöhnlich starken Kälteeinbrüche seien ein deutliches Zeichen dafür, dass die Natur versuche, sich nach mehreren Jahren extremer Trockenheit zu regenerieren.

Kälte, Schnee und starker Wind

Die Prognosen des Wetterdienstes zeichnen ein klares Bild: In den nächsten Tagen werden die Temperaturen weiter sinken, begleitet von starken Regenfällen in den Küstenregionen und Schneefällen im Landesinneren. Vor allem in höher gelegenen Gebieten wie Kütahya und Afyonkarahisar wird Schneeregen erwartet, während in Antalya und Muğla lokal heftige Regenfälle drohen, die zu Überschwemmungen führen können.

In der Marmararegion werden zudem starke Nordwinde mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erwartet. Diese könnten zu weiteren Verkehrsbehinderungen und Schäden führen.

Expertenmeinung

Prof. Dr. Orhan Şen, meteorologischer Berater bei CNN TÜRK, warnt, dass dieser Winter in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich sein wird. „Die aktuellen Temperaturen liegen bereits unter dem langjährigen Durchschnitt. Am Wochenende könnte es jedoch in einigen Regionen kurzfristig etwas milder werden, bevor die nächste Kältewelle folgt“, so Şen.

Der Klimaforscher Prof. Dr. Yaşar ergänzt: „Nach den Dürrejahren 2020 bis 2022 und dem außergewöhnlichen Wetterphänomen Super-El-Niño gleicht die Natur die extremen Bedingungen aus. Die aktuelle Kältewelle zeigt, dass sich das Klima zyklisch reguliert. Wir müssen uns auf einen der kältesten und schneereichsten Winter der letzten Jahrzehnte einstellen.“