Der klassische Flughafen-Check-in könnte bald der Vergangenheit angehören: Die Luftfahrtbranche arbeitet intensiv an einem neuen System, bei dem Gesichtsscans den Reisepass und die Bordkarte ersetzen. Das Ziel: ein schnellerer, kontaktloser und sichererer Ablauf für Flugreisende.
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) hat gemeinsam mit Technologiepartnern wie Amadeus ein Konzept entwickelt, das auf einem weltweit einheitlichen Standard basiert. Damit sollen Reisende künftig an Flughäfen ohne physische Dokumente einchecken und boarden können.
Kernstück des Projekts ist eine verschlüsselte digitale Identitätsdatei, die sowohl Passinformationen als auch biometrische Daten enthält – etwa ein Gesichtsbild. Diese Datei könnte beispielsweise auf dem Smartphone, einem elektronischen Reisepass oder einer Smartwatch gespeichert werden.
So funktioniert das System
Nach der Flugbuchung lädt der Passagier seine Reisedaten und biometrischen Informationen über eine App hoch. Bereits vor Reiseantritt werden dann Visa- und Grenzkontrollen digital durchgeführt. Am Flughafen genügt schließlich ein einmaliger Gesichtsscan vor der Sicherheitskontrolle, der mit den zuvor hinterlegten Daten abgeglichen wird. Der klassische Check-in – ob online oder vor Ort – wird dadurch überflüssig.
Datenschutz im Fokus
Da biometrische Daten besonders sensibel sind, legen ICAO und Amadeus besonderen Wert auf Datenschutz. Die Gesichts-Scans sollen verschlüsselt verarbeitet und spätestens 15 Sekunden nach dem Abgleich gelöscht werden. So soll verhindert werden, dass persönliche Daten dauerhaft gespeichert oder missbraucht werden.
Erste Tests laufen bereits
In mehreren Ländern laufen derzeit Pilotprojekte mit Airlines und Flughäfen. Die Technologie befindet sich in der Testphase, doch die Richtung ist klar: Das Reisen soll einfacher, sicherer und digitaler werden – mit dem eigenen Gesicht als Eintrittskarte in den Flieger.