Die Nobelpreisträger Katalin Kariko und Drew Weissman haben mit ihrer bahnbrechenden Forschung wesentliche Grundlagen für mRNA-Impfstoffe geschaffen. Ihre Arbeit an der University of Pennsylvania (UPenn) legte den Grundstein für die Entwicklung von Impfstoffen wie dem von Biontech. Doch nun fordert ihre Universität höhere Lizenzgebühren von Biontech.
Das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen Biontech sieht sich mit einer Klage in den USA konfrontiert. Die Universität von Pennsylvania reichte am Montag eine entsprechende Klage ein, wie am Dienstag aus Gerichtsunterlagen hervorging. Die Universität argumentiert, Biontech schulde einen höheren Anteil an den weltweiten Einnahmen aus dem Verkauf des Corona-Impfstoffs Comirnaty.
Nutzung der mRNA-Technologie im Fokus
Im Mittelpunkt des Rechtsstreits steht die Nutzung der “grundlegenden” mRNA-Erfindungen der Professoren Katalin Kariko und Drew Weissman. Laut Klageschrift erhielt Biontech im Jahr 2017 über ein anderes Unternehmen eine Unterlizenz für die mRNA-Technologie der Universität. Diese Technologie wurde später in der Zusammenarbeit mit Pfizer für die Entwicklung von Comirnaty verwendet. Pfizer ist jedoch nicht Partei der Klage.
Die Universität von Pennsylvania verlangt Schadenersatz und eine Anpassung der Lizenzgebühren. Diese sollen sich auf alle Impfstoffdosen erstrecken, die in Ländern mit gültigen Patenten der Universität hergestellt werden, unabhängig davon, wo sie verkauft werden. Die genaue Höhe der geforderten Summe wurde nicht genannt.
Mögliche finanzielle Konsequenzen für Biontech
Der Rechtsstreit ist Teil einer Reihe von Patentstreitigkeiten im Zusammenhang mit Covid-19-Impfstoffen und könnte erhebliche finanzielle Folgen für Biontech haben. Sollte die Universität mit ihrer Klage Erfolg haben, könnten sich die erhöhten Lizenzgebühren erheblich auf den Gewinn des Unternehmens auswirken.
Biontech war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf die Klage reagieren wird und welche Auswirkungen der Rechtsstreit auf zukünftige Kooperationen und Lizenzvergaben in der Biotechnologiebranche haben könnte.