Die Airbus A380, einst als das Flaggschiff des europäischen Flugzeugherstellers gefeiert, hat nach ihrer offiziellen Produktionsbeendigung Ende 2021 doch noch eine kleine Chance auf ein Comeback. Christian Scherer, Chef von Airbus’ Zivilflugzeugsparte, deutete kürzlich an, dass eine Wiederaufnahme der Produktion des größten Passagierflugzeugs der Welt nicht vollständig ausgeschlossen sei.
Diese Aussage überrascht, da viele Brancheninsider die Rückkehr des A380 bereits abgeschrieben hatten. Doch die Pandemie hat den Flugzeugbedarf der Fluggesellschaften verändert. So hat die Lufthansa trotz vorheriger Ankündigung acht A380 im Jahr 2021 wieder in Betrieb genommen, um Engpässe durch Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Langstreckenflugzeuge auszugleichen. Auch andere Fluggesellschaften setzen nach der Pandemie wieder verstärkt auf den Superjumbo.
Triebwerksfrage bleibt ungelöst
Ein großes Hindernis für ein Comeback der A380 sind die vier Triebwerke, die nicht mehr in das heutige Marktumfeld passen, das stark auf zweistrahlige Jets ausgerichtet ist. Scherer betont, dass die Wahrscheinlichkeit eines Comebacks der vierstrahligen A380 sehr gering sei. Allerdings wird seit Jahren über die Möglichkeit spekuliert, den A380 zu einem Zweistrahler umzurüsten – eine Herausforderung, die bisher an der fehlenden Triebwerkstechnologie scheiterte.
Emirates, der größte Betreiber der A380, hat die Hoffnung auf eine Neuauflage nie aufgegeben. Adnan Kazim, Vorstandsmitglied von Emirates, äußerte gegenüber aeroTELEGRAPH weiterhin den Wunsch nach einem Airbus A380 Neo, da die steigende Passagiernachfrage und die wachsende Weltbevölkerung den Bedarf an großen Flugzeugen rechtfertigen könnten. Ein solches Modell würde effizientere Triebwerke verwenden, aber die Anzahl der Triebwerke nicht reduzieren.