Aggressive Fische greifen Touristen an – Ferienanlage teilweise geschlossen

21.04.2025 – 10:00 Uhr

Ein ungewöhnlicher Anstieg von Fischattacken hat zur teilweisen Schließung des beliebten Touristenziels Praia da Figueira in der brasilianischen Stadt Bonito geführt, das als Zentrum des Ökotourismus gilt.

Wie die Rio Times unter Berufung auf die Journalistin Adele Cardin berichtet, wurden allein im Jahr 2025 bereits mindestens 30 Vorfälle gemeldet, bei denen Touristen von Fischen gebissen wurden. Die meisten dieser Angriffe ereigneten sich in der künstlichen Lagune von Praia da Figueira, in der Besucher normalerweise die Unterwasserwelt beobachten.

Amazonas-Fisch mit kräftigem Biss

Die Vorfälle wurden durch den Tambaqui, eine aus dem Amazonas stammende Fischart mit starken Zähnen, verursacht. Die Bisse führten zum Teil zu schweren Verletzungen: Eine pensionierte Lehrerin verlor einen Teil ihres Fingers, während bei einer anderen Person neun Stiche an der Hand nötig waren.

Die Lagunenbetreiber stehen nun unter behördlicher Untersuchung. Ihnen wird vorgeworfen, die Fische ohne Genehmigung in das Gewässer eingebracht zu haben – was Umweltexperten als möglichen Verstoß gegen Umweltauflagen betrachten. Es wird vermutet, dass der Stress und das unkontrollierte Füttern der Tiere durch Touristen zu ihrem aggressiven Verhalten beigetragen haben.

Lagune gesperrt, Ermittlungen laufen

Das Umweltinstitut von Mato Grosso do Sul ordnete die sofortige Schließung des Wasserbereichs an. Die Behörden forderten die Errichtung physischer Barrieren zum Schutz der Besucher sowie Aufklärungsmaßnahmen über das Verhalten der Fische.

Während Aktivitäten an Land inzwischen wieder aufgenommen wurden, bleiben alle Wasserbereiche gesperrt, bis zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt sind. Zudem wird untersucht, ob es bei der Befüllung der Lagune durch die Umleitung von Wasser aus dem Formoso-Fluss zu weiteren Umweltverstößen kam.