Jede Schlucht hat ihre eigene Entstehungsgeschichte. Beteiligt ist immer fließendes Wasser. Reißend oder ruhig entfaltet es unterschiedliche Kräfte, die wiederum spezielle Wirkungen auf das mittransportierte Material, sogenannte “Erosionswaffen” haben. Sand, Steine und Geröll schleifen die Felsen ab und lassen über Jahrtausende hinweg Schluchten entstehen.
Ob zu Fuß oder im Boot – in den Schluchten der Türkei erlebt man die Natur in ihrer Ursprünglichkeit und Erhabenheit. Die Top 8 der türkischen Schluchten, die wir Ihnen vorstellen, sind nichts für schwache Nerven.
Für ganz Mutige
Der zwölf Kilometer lange Valla Canyon bei der Stadt Pinarbasi (Kastamonu) ist nach dem Grand Canyon die tiefste Schlucht der Welt. Seine Klippen erreichen Höhen von 800 bis 1.200 Metern. Rafting- und Trekkingfans, aber auch Freunde des Extrembergsteigens nehmen seine Herausforderungen an. Seine dreistöckige Aussichtsplattform hat eine Glasbodenterrasse.
Berühmt für Rafting
Der Köprülü Canyon von Manavgat (Antalya) gilt als Naturwunder und wurde zum Nationalpark erklärt. Auf 14 Kilometern schlängelt sich der gleichnamige Fluss hindurch und bietet beste Voraussetzungen für ein Rafting-Abenteuer zwischen 100 Meter hohen Felswänden. Naturwanderungen und Klettern sind andere beliebte Aktivitäten.
Instagram-Fame
Der Tazi Canyon liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Köprülü Canyon, doch er hat erst in den letzten Jahren Bekanntheit erlangt. Es gibt dort Felsvorsprünge, auf denen spektakuläre, auf Instagram geteilte Fotos entstanden sind. Zahlreiche Wildtiere leben zwischen den bis zu 400 Meter hohen Klippen und können auf einer elf Kilometer langen Wanderung beobachtet werden.
Anspruchsvolle Flusswanderungen
Der Saklikent Canyon bei Tlos (Mugla) ist eine der berühmtesten Schluchten der Türkei. Er ist 18 Kilometer lang. Seine Felswände sind bis zu 600 Meter hoch, und sie verengen sich an manchen Stellen auf schmale zwei Meter. Der hindurchfließende Strom bietet sich für eine geführte Flusswanderung an.
Natur und Geschichte
Im Arapapisti Canyon nördlich von Bozdogan (Aydin) unternimmt man nicht nur einen Ausflug in die Natur, sondern zugleich auch einen in die Geschichte. Auf sechs Kilometern gibt es dort neben einem Kloster einen Felsenfriedhof und verschiedene Ruinen zu besichtigen. Die den Fluss einschließenden Felswände sind beinahe 400 Meter hoch.
Die längste Schlucht des Landes
Der Ulubey Canyon nahe der Stadt Ulubey (Usak) ist mit 77 Kilometern die längste Schlucht der Türkei. Von einer in 150 Metern Höhe angebrachten Glasterrasse aus hat man eine spektakuläre Aussicht auf die von trichterförmigen Karsthügeln gezeichnete Landschaft, zwei Flüsse und Seitenschluchten.
Zufällig entdeckt
Der zweieinhalb Kilometer lange Saklikapi Canyon bei der Stadt Baskil (Elazig) hat seinen Namen (dt. Verborgene Tür), weil ein Einheimischer zufällig entdeckte, welches Naturwunder er direkt vor der Haustür hat. Mit neun Millionen Jahren soll es einer der weltweit ältesten Canyons sein.
Höllisch gefährlich
Der Name des Cehennem Creek (dt. Höllenbach) nördlich von Ardanuc (Artvin) ist Programm: Mit bis zu 500 Metern hohen Felswänden gehört er zu den für Kletterer anspruchsvollsten Schluchten der Welt. Ein zum Teil enger, steiniger und steiler Pfad führt hindurch. Höhlen und Sinkholes gibt es auf seiner Länge von zweieinhalb Kilometern.