Die antike Stadt Ephesos erstrahlt in neuem Glanz: Dank einer neuen Beleuchtung empfängt die UNESCO-Weltkulturerbestätte ihre Besucher nun auch nach Einbruch der Dunkelheit. Das innovative Nachtmuseum lädt dazu ein, die faszinierenden Überreste einer längst vergangenen Epoche in einem völlig neuen Licht zu erleben.
Ephesos, dessen Ursprünge bis in die Jungsteinzeit zurückreichen und das im Bezirk Selçuk in der türkischen Provinz Izmir liegt, ist reich an Spuren aus der hellenistischen, römischen, byzantinischen, osmanischen und Beylik-Zeit. Die Stadt zeigt damit die einzigartige Vielfalt Anatoliens und ist ein faszinierendes Zeugnis der Geschichte.
Beeindruckend sind nicht nur die antiken Ruinen, sondern auch die Überreste des Artemis-Tempels, der auf die altanatolische Muttergöttin Kybele zurückgeht und einst zu den sieben Weltwundern zählte.
Seit dem 9. April können Besucher die Schönheiten der rund 2.300 Jahre alten Stadt auch nach Sonnenuntergang bewundern, dank des Programms “Nacht-Museum” des Ministeriums für Kultur und Tourismus. Diese Initiative ermöglicht es Touristen, die tagsüber die Strände der Küstenregionen bevorzugen, die antiken Stätten in den kühleren Abendstunden zu erkunden.
Die antike Stadt wurde mit einem modernen LED-Beleuchtungssystem ausgestattet, das berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Celsus-Bibliothek, den Agora-Platz, die Kureten-Straße und das große antike Theater in ein faszinierendes Licht taucht. Besonders beeindruckend ist die 21 Meter breite und 17 Meter hohe Celsus-Bibliothek, deren reiche architektonische Verzierungen auch bei Nacht zum Staunen einladen.
Bis Mitternacht sind Besichtigungen im Rahmen des Programms möglich, und die Besucherzahlen zeigen bereits einen deutlichen Anstieg. Laut Cengiz Topal, dem Direktor des Ephesos Museums, sind die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 25 Prozent gestiegen. Diese positive Entwicklung wird nicht zuletzt auf die neue Praxis des Nachtmuseums zurückgeführt.