Die Türkei hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2028 einen wirtschaftlichen Beitrag von 20 Milliarden US-Dollar im Gesundheitstourismus zu erzielen. Mit der Marke “HealthTürkiye” soll das Land als globales Zentrum für medizinische Behandlungen und Wohlfühlangebote etabliert werden.
Vertreter der Branche trafen sich im Rahmen der Internationalen Gesundheits- und Medizintourismusversammlung der Türkischen Kammern- und Börsenunion (TOBB), um die Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Hakan Ülken, Mitglied des TOBB-Vorstands, erklärte, dass der Gesundheitstourismus durch die Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor deutlich ausgebaut werden soll. Ziel sei es, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die den internationalen Wettbewerbsvorteil der Türkei stärken.
Breites Spektrum medizinischer Dienstleistungen im Fokus
Ülken hob hervor, dass neben medizinischen Einrichtungen auch Pflegezentren, Thermalanlagen und ästhetische Chirurgie im Zentrum der Bemühungen stehen. Die Kapazität für internationale Patienten soll durch gezielte Maßnahmen erweitert werden.
Das Projekt “HealthTürkiye”, initiiert vom Gesundheitsministerium und dem Kultur- und Tourismusministerium, wurde dabei als wichtiger Meilenstein bezeichnet. Ülken betonte, dass die Plattform Transparenz schaffen und Unternehmen im Bereich Gesundheitstourismus stärker regulieren soll.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken
Özgür Öztan, Vorsitzender der TOBB-Versammlung für internationalen Gesundheitstourismus, erklärte, dass die Türkei bereits ein bedeutender Akteur im globalen Gesundheitstourismus sei. Er wies jedoch auf die Notwendigkeit hin, angesichts internationaler Kritik und Desinformationskampagnen enger zusammenzuarbeiten.
USHAŞ-Generaldirektor Behlül Ünver betonte in seiner Rede, dass der Gesundheitstourismus eine nationale Priorität darstellt. Er erklärte, dass der weltweite Markt für medizinischen Tourismus bis 2028 auf 127 Milliarden US-Dollar anwachsen werde. Die Türkei strebe an, sich einen Anteil von 20 Milliarden US-Dollar zu sichern.
Thermaltourismus mit ungenutztem Potenzial
Neben der medizinischen Versorgung sieht Ünver auch im Thermaltourismus großes Potenzial. Während der globale Markt für diesen Bereich ein Volumen von 98 Milliarden US-Dollar erreicht habe, liege der Anteil der Türkei bei lediglich 250 bis 300 Millionen US-Dollar.
Mit der Marke “HealthTürkiye” wolle die Türkei nicht nur internationale Patienten anziehen, sondern auch einen Beitrag zur Bekämpfung von Schattenwirtschaft in der Branche leisten.