Vom UNESCO-Titel bis zu weltweit anerkannten Gerichten: Die Türkei etabliert sich als Hotspot für Feinschmecker. Die Türkei verfolgt ambitionierte Ziele im Bereich des Gastronomie-Tourismus und will bis Ende des Jahres Einnahmen von 18 Milliarden US-Dollar generieren. Bis 2025 sollen diese sogar auf 25 Milliarden US-Dollar steigen. Laut einem Bericht der Ahiler Entwicklungsagentur könnte das Land mit seiner vielfältigen und tief verwurzelten kulinarischen Tradition zu einem globalen Hotspot für Gourmets avancieren.
Gastronomie-Tourismus beschreibt eine Form des Reisens, bei der Urlauber die kulinarischen Schätze einer Region oder eines Landes entdecken, darunter lokale Speisen, Getränke und deren Herstellungsmethoden. Mit über 2.200 traditionellen Gerichten und Getränken, darunter weltbekannte Köstlichkeiten aus Städten wie Gaziantep, Adana, Hatay und Izmir, zählt die Türkei zu den Spitzenreitern dieser Tourismusform.
Gastronomische Vielfalt auf Weltniveau
In den vergangenen Jahren haben Initiativen zur Förderung der regionalen Küche einen wahren Aufschwung erlebt. Das Land bietet nicht nur gastronomische Museen – 34 an der Zahl – sondern veranstaltet auch jährlich über 360 kulinarische Festivals, die die lokale Küche in den Mittelpunkt stellen. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, die kulinarische Vielfalt des Landes zu präsentieren und touristische Aktivitäten ganzjährig zu fördern.
Zusätzlich setzt die Türkei auf internationale Vermarktung. In Ländern wie den USA, China, Russland, Spanien und Kanada wurden gezielte Kampagnen gestartet, um die türkische Küche bekannt zu machen. Die positive Resonanz bestätigt, dass die Türkei auch im internationalen Vergleich auf Augenhöhe mit renommierten Küchen wie denen aus Italien, Frankreich und Spanien steht.
Erfolgszahlen untermauern die Vision
Laut Angaben des Türkischen Statistikamts wurde im ersten Halbjahr 2023 bereits ein Fünftel der gesamten Tourismuseinnahmen durch gastronomische Angebote erzielt. Dies entspricht Einnahmen von 4,7 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu lag der Gesamtwert im Jahr 2022 bei knapp 11 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Potenzial des kulinarischen Tourismus.
Gastronomische Städte im Aufwind
Gürkan Boztepe, Präsident der Gastronomie-Tourismus-Vereinigung, betont, dass die Türkei insbesondere dank Städten wie Gaziantep, das von der UNESCO den Titel „Gastronomiestadt“ erhalten hat, eine neue Dynamik im Tourismus verzeichnet. Er weist darauf hin, dass das Land seine Strategie zunehmend auf kulinarische Erlebnisse ausrichtet. Gastronomie sei ein Eckpfeiler des Ziels, bis 2025 ca. 60 Millionen Touristen anzulocken und 60 Milliarden Dollar zu erwirtschaften, so Boztepe. Trotz dieser Erfolge betont Boztepe, dass nachhaltige Tourismusstrategien ausgebaut werden müssen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Um sich gegenüber kulinarischen Schwergewichten wie Italien und Frankreich zu behaupten, sei es notwendig, die türkische Küche international noch sichtbarer zu machen.